Dokumentation, Deutschland 2021
Der Zwieseler Winkel galt lange als das "gläserne Herz" des Bayerischen Waldes, nach der Grenzöffnung ging es jedoch mit der alten Glasmachertradition stetig bergab. Die Glasmanufaktur von Poschinger hielt dem Druck der maschinellen Billigkonkurrenz mit neuen Konzepten stand. Benedikt Freiherr von Poschinger repräsentiert die 15. Generation des Familienbetriebs. Durch die Zusammenarbeit mit modernen Designerinnen und Designern hat er das Traditionsunternehmen zu Europas erster Adresse für Sonderanfertigungen gemacht. Dabei folgt jeder Produktionsschritt der alten Handwerkstradition.
Die Manufaktur Theresienthal ist eng mit der bayerischen Geschichte verbunden, sie wurde auf Initiative von König Ludwig I. gegründet und nach seiner Frau, Therese von Sachsen-Hildburghausen, benannt. Seitdem hat die Glasmanufaktur eine wechselvolle Geschichte hinter sich und stand mehrmals vor dem Aus. Max von Schnurbein kam als Quereinsteiger zu den Glasmachern. Der aus Zwiesel stammende Banker leitet seine Glashütte mit Humor und einheimischem Sachverstand durch schwierige Zeiten. Heute sorgt der klangvolle Name wieder für Aufträge aus der ganzen Welt. Auch die Theresienthaler Belegschaft gibt Zeugnis davon ab, dass es sich bei den Glasmacherinnen und Glasmachern um ein ganz eigenes, stolzes Volk handelt.
Der Kreisheimatpfleger von Grafenau, Karl-Heinz Reimeier, beschäftigt sich seit Langem mit der Geschichte der Glasherstellung. Er weiß zu berichten, warum Harmonie, Singen und Beten zum Glasmachen dazugehörte.
Montag | 30.12. | 03:35 Uhr | BRF |
Andere Personen | Autor: Martin Weinhart, Kontakt: Corbinian Lippl |