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Mi, 08.01.
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arte

Meine kleinen Geliebten

Drama, Frankreich 1974

Der junge Daniel wächst in den 1970er Jahren behütet bei seiner Großmutter in einem kleinen Dorf nahe Bordeaux auf. Nachmittags spielt er mit seinen Freunden in der Natur oder geht in den Zirkus. Eines Tages, Daniel ist etwa 13 Jahre alt, kommt seine Mutter mit ihrem neuen Freund José zu Besuch. Dieser spricht jedoch kaum ein Wort mit ihm. Einige Zeit nach dem Besuch - Daniel hat es gerade auf die weiterführende Schule geschafft - soll er zu seiner Mutter nach Narbonne in Südfrankreich ziehen. Zwar zeigt ihm José weiterhin die kalte Schulter und seine Mutter trinkt manchmal zu viel, aber Daniel findet schnell einen neuen Freund. Der Junge, den er beim Fischen kennenlernt, kann es kaum erwarten, mit Daniel zur Schule zu gehen. Doch seine Mutter möchte das nicht, da offenbar das Geld fehlt. Stattdessen soll Daniel in der Fahrradwerkstatt von Josés Bruder Henri arbeiten. Obwohl er viel lieber in der Schule lernen würde, bleibt Daniel nichts anderes übrig, als jeden Tag in der Werkstatt zu stehen und Kunden zu bedienen. Aus Scham meidet er den Umgang mit seinem Fischerfreund und sucht sich andere, ältere Freunde. Daniel schaut zu, wie die jungen Männer den Mädchen hinterherlaufen, mit ihnen flirten und sie küssen. Zuerst beobachtet er nur, aber mit der Zeit wird er mutiger und tut es seinen neuen Freunden gleich ...

Originaltitel: Mes petites amoureuses

Personen

Besetzung Martin Loeb Daniel
Ingrid Caven Daniels Mutter
Jacqueline Dufranne
Dionys Mascolo
Henri Martinez Henri Ramos
Pierre Edelman Louis
Maurice Pialat Henris Freund
Jean Eustache Mann auf der Bank
Regie Jean Eustache
Drehbuch Jean Eustache
Kamera
Produzent Pierre Cottrell
Andere Personen Schnitt: , Alberto Yaccelini, Vincent Cottrell

Hintergrund

Bei den Dreharbeiten zu seinem Erfolgsfilm "Die Mama und die Hure" (1973) schrieb Regisseur Jean Eustache an "Meine kleinen Geliebten" (1974). Die Geschichte beruht zu einem großen Teil auf seiner eigenen Kindheit. Eustache selbst ist im Film als Beobachter zu sehen und fungiert als eine Art Spiegelbild gegenüber seinem jüngeren Alter Ego. "Ein atmosphärisch dichter Film auf hohem gestalterischem Niveau, der in kühl distanzierten Bildern und ohne nostalgische Wehmut die problematische Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsensein beschreibt."