Künstlerporträt, Frankreich 2020
Daniel Day-Lewis gilt als einer der extremsten und wandlungsfähigsten Schauspieler der Kinogeschichte. Mit Filmerfolgen wie "Mein linker Fuß", "There Will Be Blood" und "Lincoln" etablierte er sich als feste Größe in Hollywood. Er hat mit den bedeutendsten US-Regisseuren zusammengearbeitet - allen voran Martin Scorsese, Paul Thomas Anderson und Steven Spielberg. Seine Hingabe und Wandlungsfähigkeit brachten ihm als einzigem Mann drei Oscars für die beste Hauptrolle ein.
Dabei hat Day-Lewis nichts vom typischen US-Selfmademan - im Gegenteil: Er entstammt der kulturellen Elite Englands, die er mal verleugnet, mal auf der Leinwand verkörpert.
Der Schauspieler hat sich dem Method Acting verschrieben und ist bekannt dafür, seine Rollen intensiv und akribisch vorzubereiten. Da diese Arbeitsweise äußerst kräftezehrend ist, nahm er nur wenige Rollen an und legte nicht selten mehrjährige Pausen zwischen seinen Filmen ein. Nach seiner Performance als exzentrischer Modeschöpfer im London der 50er Jahre in "Der seidene Faden" (2017) - die ihm die sechste Oscarnominierung bescherte - gab Day-Lewis mit 60 Jahren bekannt, sich dauerhaft aus der Schauspielerei zurückzuziehen.
Die Dokumentation beleuchtet die Karriere des Schauspielers, indem sie ihn selbst zu Wort kommen lässt. In verschiedenen Interviews gibt Day-Lewis mit seiner teils humorvollen, teils zurückhaltenden Art Einblicke in seine Gedankenwelt. Dabei werden einige private Details preisgegeben, anderes wird verschwiegen oder nur andeutet. Das Porträt eines der größten Ausnahmetalente der Filmgeschichte wird durch Filmausschnitte und unveröffentlichte private Dokumente abgerundet.
Regie | Nicolas Maupied, Jeanne Burel |