Dokumentation, Frankreich / Italien 2021
Der Dichter, Philosoph und Politiker Dante Alighieri (1265-1321) lebte zur Zeit der Frührenaissance in Florenz. In die Weltliteratur ging der visionäre Autor mit der "Göttlichen Komödie" ein, in deren erstem Teil er eine faszinierende und bitterböse Darstellung des Jenseits gibt. Die Wirkung seiner Dichtung ist unglaublich nachhaltig, bis heute stellen sich Menschen die Hölle gemeinhin so vor, wie sie Dante in seinem Meisterwerk beschrieben hat: als ein Reich aus Feuer und Schwefel, in dem Dämonen die verdammten Seelen peinigen.
In der "Göttlichen Komödie" beschrieb und wertete Dante Alighieri als Zeitzeuge seiner Epoche das Handeln der Mächtigen Europas. Die von ihm dokumentierte Zeitspanne zwischen 1300 und 1320 war ein äußerst bewegter Abschnitt in der Geschichte des späten Mittelalters. Um 1300 standen sich in Europa drei Großmächte gegenüber - das Königreich Frankreich, der vom Papst beherrschte Kirchenstaat und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation -, die sich Italien und den Rest des Kontinents streitig machten.
Auf diese Zeit spezialisierte Historiker machen Dantes Dichtung zugänglich und ordnen sie den geschichtlichen Ereignissen zu, die für die weitere Entwicklung Europas von entscheidender Bedeutung waren. Der Dokumentarfilm "Macht und Dekadenz: Dante und seine Zeit" darf auch als Würdigung eines herausragenden europäischen Schriftstellers verstanden werden.
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