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Di, 24.12.
1700 – 1745

WDR

Der Arnsberger Wald im Winter
Wolfskuhlen, Winterstürme und eine japanische Hirschart

Landschaftsbild, D 2019

Unsere Wälder sind Lebensraum für Menschen und Tiere. Sie sind eine Kulturlandschaft, entstanden durch menschliche Eingriffe. Und sie sind ein Wirtschaftsfaktor, denn Holz ist eine begehrte Ware. Vor allem aber sind sie Orte der Schönheit und geheimnisvoller Geschichten, verklärt in alten Erzählungen. Zugefrorene Bäche, eiskalte Winde und Tage voller strahlender Schönheit, das ist der Arnsberger Wald im Winter. 40 Kilometer östlich von Dortmund liegt eines der größten Waldgebiete Nordrhein-Westfalens. Der Wald ist eingebettet zwischen dem Möhnesee im Norden und der Ruhr. Schnee fällt hier eher selten. Die Temperaturen können eisig sein. Überall unter den Bäumen finden sich Spuren aus der Geschichte des Waldes. Abgestorbene Eichen markieren uralte Grenzverläufe, denn der Wald war immer schon umkämpft. Eine Vertiefung im Waldboden erweist sich als einstmals tödliche Falle für den Wolf. Und das Wild im Arnsberger Wald, das Sika-Wild, stammt ursprünglich aus Japan. Doch wie kam es hierhin? Peter Bootz ist seit 1992 Förster im Arnsberger Wald. Keiner kennt und liebt diese Landschaft so wie er. Der Winter bedeutet für den Wald zwar Ruhe. Doch für ihn als Förster ist er die arbeitsintensivste Zeit des Jahres. Holz wird gefällt und abtransportiert, die Fichten- und Eichenbestände müssen durchforstet werden. Gerade im Winter ziehen im Arnsberger Wald Stürme auf. Sie können tausende von Bäumen vernichten. Die Arbeit vieler Generationen von Förstern ist dann verloren. Peter Bootz muss damit umgehen können. Doch leicht fällt ihm das nicht. Als Förster hat sich Peter Bootz schon immer mit der Geschichte des Arnsberger Walds auseinandergesetzt. Die Spuren der Vergangenheit sind allgegenwärtig. Es gibt Hohlwege aus dem Mittelalter, auf denen die Fuhrleute Salz, Holzkohle und Holz transportierten. In den Tälern finden sich noch heute uralte Eichen, unter denen früher die Kühe gemolken wurden. Die Geschichte vom Sika-Wild im Arnsberger Wald ist besonders kurios. Ein Baron aus Hamburg hatte die Tiere Ende des 19. Jahrhunderts für seinen privaten Zoo in den Wald gebracht. Ein Sturm zerstörte das Gehege, das Sika-Wild brach aus. Jetzt im Winter ist es für die Tiere besonders hart. Der Wolf war bis Anfang des 19. Jahrhunderts heimisch im Arnsberger Wald. Die "grausame Bestie", als die die Menschen den Wolf damals empfanden, wurde erbarmungslos gejagt. Die Methoden waren brutal. Der Wolf wurde entlang der Flüsse durch Hunde und Jäger in sogenannte Wolfskuhlen getrieben, dort mit Lanzen umgebracht. Peter Bootz kennt die Stellen, an denen das geschah. Der Arnsberger Wald reicht bis an das Ufer des Möhnesees. Wald und Wasser treffen hier aufeinander. Fischereimeister Markus Kühlmann bezeichnet diese Zone als "das Herz des Sees". Die Uferzone ist wichtiger Lebensraum für Vögel und viele Fische. Sie ist am besten vom Boot aus zu erkunden - und zu verstehen. Die Arnsberger Wald ist eine faszinierende Landschaft, gerade im Winter besonders hart für das Wild, aber voller Schönheit, voller Überraschungen, voller Geschichten aus der Vergangenheit - erlebt an der Seite von Förster Peter Bootz.

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Redaktion Elke Thommessen