Natur und Umwelt, Deutschland 2024
Benno Fürmann startet seine Reise im vorpommerschen Freest (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Dort trifft er einen der letzten Fischer. Der kämpft mit schwindenden Fischbeständen, sinkenden EU-Fangquoten - und seit einigen Jahren auch mit Kegelrobben. Einerseits ist die Freude über die Rückkehrer groß, denn vor 100 Jahren waren sie in der Ostsee ausgestorben. Andererseits plündern sie seinen ohnehin mageren Fang und verjagen die Fische. Doch es gibt einen Ausweg: Auf Ummanz, einem Teil der Insel Rügen, zeigt ein Meeresbiologe, wie der Konflikt zwischen den Robben und der Fischerei gelöst werden könnte. Gemeinsam mit Fischern arbeitet er an einer neuen Reuse. Sie soll zum einen verhindern, dass Robben den Fang fressen und zum anderen, dass sie selbst und andere Meeresbewohner sich in Netzen verfangen und sterben.
Benno Fürmann geht außerdem an Bord des Forschungsschiffs "Elisabeth Mann Borgese" und schaut dort Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Rostock-Warnemünde über die Schulter. Die untersuchen die Wasserqualität der Ostsee. In einigen Regionen herrscht Sauerstoffmangel, weil Mikroorganismen das Gas bei der Zersetzung von abgestorbenen Algen brauchen. Ganze Algenteppiche überdecken mancherorts die Ostsee, u. a. weil sie überdüngt ist. Quelle dafür ist wiederum die Landwirtschaft. Düngerrückstände werden mit dem Regen in Flüsse geschwemmt. Benno Fürmann staunt nicht schlecht, was Wissenschaftler und Landwirte in Estland dagegen tun. Sie haben Grünpflanzeninseln entwickelt, die sich mit wenigen Handgriffen errichten lassen. Diese kleinen Oasen schwimmen auf Flüssen und reduzieren das Überangebot an Nährstoffen aus Düngemitteln. Gleichzeitig lernen die Landwirte, effektiver und dabei weniger zu düngen.
Der weit verbreitete Massentourismus auf und an der Ostsee führt Benno Fürmann auf einen Campingplatz auf der Insel Fehmarn . Auch hier erkundet der Schauspieler verschiedene Sichtweisen auf bestehende Probleme und sich entwickelnde Lösungsansätze. Beispielsweise könnte die Campingplatz-Saison verkürzt werden, um der Natur längere Erholungsphasen zu ermöglichen. Die Reise macht dabei eines ganz besonders deutlich: Alle Beteiligten müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um das Urlaubsparadies nicht weiter zu gefährden und die Schönheit der Ostsee-Landschaft dauerhaft zu bewahren.