Dokumentation
Was braucht es, um in der Hochkultur erfolgreich zu sein? Talent und harte Arbeit? Oder vermögende Eltern und deren Kontakte?
Kulturelle Codes, elitäre Verhaltensweisen und auch offene Diskriminierung - all das macht es Menschen ohne bürgerlichen Hintergrund schwer, in die Kunstwelt vorzudringen. Wie groß ist das Klassismus-Problem in der Kultur? Und was ließe sich dagegen tun?
Arbeiterkinder haben es an Universitäten grundsätzlich schwer. An Kunstakademien sind sie nochmal stärker in der Unterzahl. Klar: "Brotlose Kunst" lässt sich sehr viel leichter mit gut situiertem Background studieren. Wie erleben junge Kunstinteressierte, die es trotzdem versuchen, den Klassendünkel und die scheinbar undurchlässigen Netzwerke der anderen? Und was bedeutet es für die Inhalte der Kunst, wenn sich nahezu alle, die sie erschaffen, aus demselben Milieu rekrutieren?
Kunstschaffende wie Stefanie Sargnagel, Christiane Rösinger, Verena Brakonier und Ersan Mondtag haben die unsichtbaren Barrieren in der Theater- und Kunstszene selbst erlebt und geben den Klassenfragen nun in ihrer Arbeit eine Bühne. Auch einige Institutionen haben das Problem erkannt und versuchen, die Kunstwelt zu öffnen und Teilhabe für alle zu schaffen, damit die Erfolgsgeschichten von Arbeiterkindern im Kulturbetrieb keine statistischen Ausreißer bleiben. Kann das gelingen? In einer Zeit, in der gerade in der Kultur extrem gespart wird? Die geplanten Mittelkürzungen im Bundeshaushalt 2025 betreffen vor allem die "Freie Szene" - also genau den Bereich der darstellenden Künste, der bisher noch die niedrigsten Barrieren für Menschen mit weniger Privilegien hat.
Die Kulturdoku zeigt: Das Bewusstsein für das Thema Klassismus wächst - aber ist auch Besserung in Sicht?
Regie | Lilly Schlagnitweit | |
Autor | Lilly Schlagnitweit | |
Von | Lilly Schlagnitweit | |
Redaktion | Bettina Petry |