Künstlerporträt, D 2024
Ostfriese, Komiker, Lästermaul - das war Dall. Der "Kalauer-Karl", wie ihn manche nannten. Doch welcher Mensch verbarg sich eigentlich hinter der Maske des wortwitzigen Entertainers? Schräger Blick und Humor als Markenzeichen, so begeisterte er Millionen. Doch seine freche Art polarisierte auch. Freunde und Familie geben Einblick in sein Leben abseits der Bühne. Sie zeigen die verschiedenen Facetten einer auch verletzlichen Persönlichkeit. In der Schule wegen einer angeborenen Lidmuskelschwäche gehänselt, wandelte sich Karl Bernhard zum Klassenclown. Sehr zum Missfallen seiner Eltern. Der Vater bescheinigte ihm immer wieder "aus dem Jungen wird nichts". Um seine Anerkennung wird Karl Dall immer ringen. Anfang der 1960er-Jahre "floh" er zusammen mit seinem Schulfreund Peter Ehlebracht aus seiner ostfriesischen Heimat nach Westberlin. Die beiden teilten sich ein Zimmer und hielten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, bis sie schließlich Teil der anarchischen Komiker-Band "Insterburg & Co" wurden. Für Karl Dall ging es von nun an nur noch bergauf. Selbst nach Auflösung der Band blieb er eine feste Größe im Fernsehen und auf der Bühne. Bis im Alter ein Prozess alles zu zerstören drohte. Der Vorwurf einer Vergewaltigung bedeutete fast das Karriereende. Nach Freispruch und Rehabilitation übernahm er neue Rollen. Dann das Ende: Während der Dreharbeiten zur ARD-Telenovela "Rote Rosen" erlitt Karl Dall 2020 einen Schlaganfall, an dessen Folgen er nur wenige Tage später starb. "Terra X History" über das Leben und Wirken der deutschen Blödel-Legende mit dem trockenen Witz.