Drogen, D 2022
Peru gehört zu den größten Kokain-Produzenten weltweit. Hauptanbaugebiet für die Coca-Pflanze ist das im Süden des Landes gelegene VRAEM-Tal. Doch mit der Coronapandemie kommen die Probleme. Fehlende Arbeitskräfte auf den Plantagen, Grenzschließungen und Flugverbote unterbrechen die Lieferketten und bereiten dem Boom ein Ende. Hinzu kommen strengere Zollkontrollen und verbesserte Fahndungsmethoden. Die Kokain-Produktion steckt in der Krise. Das Filmteam darf bei der Kokain-Produktion zuschauen und wird Zeuge eines gefährlichen Prozesses, in dem den Coca-Blättern verschiedene giftige Stoffe wie Bleiche oder Benzin beigemischt werden. Der Einbruch des illegalen Kokainhandels hat vielen Menschen im Tal die Existenzgrundlage genommen. Eine von der Regierung eingesetzte Anti-Drogen-Kommission bemüht sich um eine Umschulung der Coca-Bauern und vermittelt die notwendigen Kenntnisse zum Anbau anderer Nutzpflanzen wie beispielsweise Kakao. Viele scheuen allerdings den Umstieg auf legale Alternativen, da diese sich wirtschaftlich kaum rentieren. Durch Grenzschließungen und Flugverbote werden in der Pandemie etliche Schmuggelrouten unterbrochen. Schiffscontainer sind die einzige Möglichkeit, die Ware nach Europa zu bringen. Im Hafen von Rotterdam, wo jedes Jahr Rekordmengen an Kokain beschlagnahmt werden, setzt der Zoll moderne Drohnentechnik und Spürhunde ein. Im peruanischen VRAEM-Tal warten viele auf eine Wiederbelebung ihrer illegalen Geschäfte. Doch die Zukunft ist ungewiss.