Ballett, Deutschland 2024
Peter Iljitsch Tschaikowsky gilt als nationale Kulturikone Russlands. Mit seiner Musik zu "Schwanensee", "Dornröschen" und "Der Nussknacker" prägte er das klassische Ballett wie kaum ein anderer. Der spanische Choreograph Cayetano Soto hat mit dem Leipziger Ballett ein Biopic inszeniert, in dem er sich assoziativ der Persönlichkeit des Komponisten aus verschiedenen Perspektiven nähert. Soto schafft mit seiner Choreographie einen verstörenden Blick auf einen Menschen, der die Zerrissenheit zwischen seiner Rolle in der "normalen" Welt und der dunklen Seite seiner Persönlichkeit kaum aushielt. Tschaikowsky musste sich mit dem eigenen zerstörerischen Potenzial arrangieren, um er selbst sein zu können. Dieser soziale Druck beherrschte sein ganzes Leben bis zu seinem tragischen Tod. Eine öffentliche Diskussion über sein Privatleben ist in seinem Heimatland seit fast hundert Jahren tabu.
Die choreographische Adaption beruht neben Musik auch auf Briefen und anderen Archivdokumenten aus dem Tschaikowsky-Staatsmuseum in Klin, die erst 2009 veröffentlicht wurden. "Tschaikowski" ist ein Stück mitreißender Tanzkunst, das in seiner Kompromisslosigkeit polarisiert. Sowohl subtil als auch zupackend erfordert es von den Tanzenden technisches Geschick, Vorstellungskraft und Hingabe. Charakteristisch sind die vielen nuancierten Details und grotesken Adaptionen traditioneller Bewegungen, ausdrucksstarke Hände und Finger sowie komplexe, akrobatische Duette.
Regie | Andreas Morell | |
Musik | Peter I. Tschaikowsky | |
Kostueme | Cayetano Soto, Dario Susa | |
Mitwirkende | Leipziger Ballett | |
Choreographie | Cayetano Soto, Dario Susa | |
Szenenbild | : Cayetano Soto, Dario Susa | |
Dirigent | Christoph-Mathias Mueller | |
Andere Personen | Ausstattung: Cayetano Soto, Dario Susa, Bauten: Cayetano Soto, Dario Susa, Dramaturgie: Anna Diepold, Licht: Cayetano Soto, Dario Susa, Orchester: Gewandhausorchester Leipzig |