Dokumentation, Frankreich 2024
Guillaume Diop begann mit acht Jahren zu tanzen. Seine damalige Lehrerin sagte ihm, er hätte ein zu großes Hinterteil und zu platte Füße, um eine Karriere im Ballett anstreben zu können. Auch als Schüler der Ballettschule der Pariser Oper litt er darunter, die einzige Person of Color in seinem Jahrgang zu sein. Am 11. März 2023 wird Guillaume Diop mit 23 Jahren zum "Danseur étoile" an der Pariser Oper ernannt. Diesen Rang hat in der Geschichte des Hauses noch kein anderer Schwarzer Tänzer erreicht.
Der Mord an Georges Floyd 2020 wurde zum Wendepunkt für Diop. Gemeinsam mit den vier anderen schwarzen Tänzern des Ballettkorps verfasste er ein Manifest über Rassismus innerhalb der Institution, deren gesamtes Repertoire aus einer klassisch europäischen - weißen - Tradition hervor geht. Ob nun Guillaume Diops Hautfarbe oder sein Talent wahrgenommen wird - rechtfertigen muss er sich ständig. Die Dokumentation begleitet ihn im Jahr nach seiner Ernennung zum ersten Solotänzer beim Training, bei Workshops mit schwarzen Kindern und bei Aufführungen.
Mit 27 Jahren wird Sulivan Loiseau als erste Schwarze Musikerin an der Académie de l'Opéra - und schreibt damit Geschichte. Die Verbundenheit zu ihrer Herkunft bringt sie zum Nachdenken über ihren Platz in der streng normierten Welt der klassischen Musik und darüber, wie sie Kindern aus sozial benachteiligten Wohngebieten ihre Kunst näherbringen kann.
Am Beispiel von Diop und Loiseau zeigt die Dokumentation die spannenden Debatten im renommierten Opernhaus, das sich im Wandel der Zeit befindet.
Regie | Virginie Plaut, Youcef Khemane |