Dokumentation, Deutschland 2022
Der Baikal ist alles für Lubow. Dass ihr Rücken krumm geworden ist, ihre Hände frieren und sie bei minus 37 Grad Celsius ein Loch ins Eis schlagen muss, um an Wasser zu kommen, nimmt sie in Kauf. Doch den Schnee auf ihrem See, den mag sie nicht. Im Winter kann sie nicht Autofahren und muss auf Schlittschuhen ins nächste Dorf. Solange der Wind den Schnee nicht wegbläst, ist jeder Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten. Und dann ist sie allein mit ihren dunklen Gedanken.
Allein vor dem Feuer ihrer kleinen Hütte denkt sie an all ihre Lieben, die schon gestorben sind. Ihren Bruder nahm der Baikal. Und am Tod zweier ihrer Kinder trägt ihr Mann die Schuld. Davon ist Babuschka Lubow überzeugt. "Die Liebe zu einem Mann bringt nicht immer Gutes in dein Leben", sagt sie. Sie weiß: Wenn sie glücklich sein will, dann muss sie sich selbst um dieses Glück kümmern. Ihre Kühe, den Baikal und ein paar Schlittschuhe - dann schwebt Babuschka Lubow fast schwerelos über das Eis. Und ist eins mit ihrer Liebe.
Regie | Vivien Pieper |