Liebesfilm, Frankreich / Deutschland 1964
Cherbourg, im November des Jahres 1957: Die 17-jährige Geneviève arbeitet im Regenschirm-Geschäft ihrer Mutter Madame Emery. Sie hat sich in den Autoschlosser Guy verliebt, doch ihre Liebe stößt zu Hause auf Widerstand. Die Mutter sähe es lieber, wenn Geneviève den wohlhabenden Diamantenschleifer Roland heiraten würde. Wenige Monate später wird Guy von der Armee eingezogen und nach Algerien in den Krieg geschickt. Geneviève ist verzweifelt und gesteht ihrer Mutter, schwanger zu sein. Ohne Nachricht über den Verbleib von Guy lässt sich Geneviève schließlich von ihrer Mutter überreden, Roland zu heiraten, zumal dieser bereit ist, ihr Kind als seines anzuerkennen.
1959 kehrt Guy verletzt aus dem Krieg zurück und beginnt mit einer anderen Frau ein neues Leben, denn Geneviève hat nach ihrer Hochzeit Cherbourg verlassen. 1962, drei Jahre später, am Vorabend von Weihnachten, begegnen sich die beiden durch einen Zufall wieder ...
"Die Regenschirme von Cherbourg" ist der ungewöhnliche und wagemutige Versuch, das Genre des Musicals in einem realistischen Ambiente anzusiedeln. Mit einer Geschichte zudem, die nichts von der oberflächlichen Fröhlichkeit eines Singspiels aufweist, sondern von einer tragischen Liebe ohne Happy End erzählt.
Originaltitel: Les parapluies de Cherbourg
Besetzung | Catherine Deneuve | |
Nino Castelnuovo | Guy Foucher | |
Anne Vernon | Madame Emery | |
Mireille Perrey | Tante Elise | |
Marc Michel | Roland Cassard | |
Ellen Farmer | Madeleine | |
Harald Wolff | Monsieur Dubourg | |
Jean Champion | Aubin | |
Regie | Jacques Demy | |
Drehbuch | Jacques Demy | |
Kamera | Jean Rabier | |
Musik | Michel Legrand | |
Produzent | Mag Bodard | |
Andere Personen | Schnitt: Anne-Marie Cotret, Monique Teisseire |
Geneviève Emery (Catherine Deneuve) im Regenschirm-Geschäft ihrer Mutter
Bestechend ist "Die Regenschirme von Cherbourg" auch durch seine Farbdramaturgie, die an die großen amerikanischen Musicals erinnert. "In einem Musical", erläuterte Jacques Demy seine Absicht, "singen nicht nur die Personen, sondern auch die Farben ... Die Farben schaffen die Bedeutung." Jacques Demy erzielte mit dieser innovativen Form des Erzählens große Erfolge bei seinem Publikum. Seine Technik, eine realistische, auch politische Handlung nicht in Dialogen sprechen, sondern singen zu lassen, vervollkommnete Demy später in "Die Mädchen von Rochefort" (1967) und "Ein Zimmer in der Stadt" (1982). Die damals 20-jährige Catherine Deneuve hatte mit "Die Regenschirme von Cherbourg" ihren ersten großen Erfolg und begann ihre Weltkarriere als bis heute Grande Dame des französischen Kinos.