Drama, Serbien und Montenegro/Schweiz/Mazedonien/Albanien 2021
Unzählige Männer werden 1999 während des Kosovokrieges verschleppt. Fahrije ist eine von vielen Frauen, die seit Jahren keine Gewissheit über den Verbleib ihres Mannes haben. Seit sieben Jahren ist sie nun schon mit zwei Kindern und einem kranken Schwiegervater allein. Um die Familie zu versorgen, macht Fahrije den Führerschein und fängt an zu arbeiten. Beides sollen Frauen in ihrem konservativen Dorf eigentlich nicht tun. Schon nach kurzer Zeit wird sie angefeindet; so werfen Dorfbewohner ihr die Autoscheiben ein.
Fahrije verkauft den Honig, den die Bienen in ihrem Garten produzieren. Die Bienenstöcke sind noch ein Projekt ihres Mannes Agim. Da sich die Erträge als gering herausstellen, entscheidet sie sich dazu, Ajvar zu kochen und im Supermarkt in der Stadt zu verkaufen. Nach und nach nehmen immer mehr Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation wie Fahrije befinden, an der Produktion teil. Ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und zum ersten Mal seit Beginn des Krieges spüren die Frauen Freude. Hinzu kommt, dass sich ihr Ajvar gut verkauft und Fahrije die Produktion hochfahren kann. Der Erfolg der Frauen missfällt einigen Dorfbewohnern, die kurzerhand das Unternehmen angreifen.
Das Geschehen ist zudem verwoben mit der Suche nach der Leiche von Fahrijes Ehemann. Der Schwiegervater steht ihr dabei jedoch im Weg. Vielleicht, weil die Gewissheit um den Tod des Sohnes noch schmerzlicher sein könnte als die Ungewissheit? Streitereien brechen auch zwischen Fahrije und ihrer Tochter aus, die unzufrieden mit den Entscheidungen und dem Ruf ihrer Mutter ist. Aufgrund der sich häufenden Schwierigkeiten hat Fahrije keine Zeit zu trauern. Sie muss funktionieren.
Originaltitel: Zgjoi
Besetzung | Yllka Gashi | Fahrije |
Adriana Matoshi | Lume | |
Astrit Kabashi | Bahri | |
Haxhi | ||
Aurita Agushi | Zamira | |
Armend Smajli | Agim | |
Regie | Blerta Basholli | |
Drehbuch | Blerta Basholli | |
Kamera | Alex Bloom | |
Musik | Julien Painot | |
Produzent | Yll Uka, Valon Bajgora, Agon Uka | |
Andere Personen | Schnitt: , |
Fahrije (Yllka Gashi, li.) sammelt mit Hilfe von Emine (Molikë Maxhuni, Mi.) und Edona (Blerta Ismaili, re.) Schmuck, um das Ajvar-Unternehmen weiter finanzieren zu können.
"Hive" basiert auf der wahren Lebensgeschichte von Fahrije Hoti. Sie nahm mehr als 50 verwitwete Frauen in die von ihr gegründete Agrargenossenschaft KB Krusha auf, die inzwischen erfolgreich nach ganz Europa und in die USA exportiert. Der Debütfilm der kosovarischen Regisseurin Blerta Basholli gewann mehr als 20 internationale Filmpreise und wurde darüber hinaus vielfach nominiert. Allein beim Sundance Film Festival erhielt "Hive" im internationalen Wettbewerb den Großen Jurypreis, den Publikumspreis und den Preis für die beste Regie.