Dokumentarfilm, Deutschland 2021
"Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" (1922) ist der Ur-Horrorfilm schlechthin und hat als nicht zertifizierte Dracula-Adaption viele Horror-Topoi gesetzt, die bis heute immer wieder in der Popkultur auftauchen und zitiert werden. Wodurch konnte "Nosferatu" zu einem Meisterwerk der Filmgeschichte werden und wie konnten seine Bilder ein derart präsentes Eigenleben entwickeln? Welche Remakes hat der Film provoziert, und wie bewerten Kreative diesen Film aus heutiger Sicht?
Der Dokumentarfilm "Nosferatu, ein Film wie ein Vampir" begibt sich mit der Figur von Nosferatu als leibhaftigem Schatten auf eine abenteuerliche Reise durch mehr als hundertjährige Wirkungsgeschichte des legendären Films, der als visionärer Pandemiefilm heute aktueller denn je ist.
Nosferatu vereinigt in sich Grusel, Trash und Horror. Viele Kunstschaffende, die in der Dokumentation zu Wort kommen, hat der Film "infiziert": von Werner Herzog über die deutschen Gothic-Bands Nachtblut und Blutengel bis hin zu Mark Benecke, Vorsitzender der deutschen Dracula-Gesellschaft, und Peri Baumeister, Protagonistin der erfolgreichsten deutschen Netflix-Produktion "Blood Red Sky". Auch die französische Feministinnenszene ist mit der exzentrischen Performerin Ovidie vertreten.
Der Dokumentarfilm stellt die Originaldrehorte des Films vor, besucht die wichtigsten archivarischen Sammlungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, lässt neben der traditionellen Filmforschung auch aktuelle feministische Stimmen der Kulturwissenschaft zu Wort kommen und lädt ein zu einer imaginären Geisterbahnfahrt durch 100 Jahre Film- und Musikgeschichte.
Regie | Eric Brinkmann |