Künstlerporträt, Frankreich 2015
Der Dokumentarfilmer Mark Kidel zeigt eine neue Facette von Hollywoodlegende Cary Grant. Hinter der Fassade des smarten Superstars verbarg sich ein innerlich zutiefst verstörter Mensch. In seiner Autobiografie bekennt Cary Grant, eine Maske zu tragen und sich nie ganz der Welt zeigen zu können. Cary Grant wurde 1904 als Archibald Alexander Leach in Bristol, England, geboren. Er war elf Jahre alt, als sein Vater seine Mutter in eine psychiatrische Klinik einweisen ließ, ohne es ihm zu sagen. Das Kind fühlte sich verlassen. In ihm breitete sich zunehmend eine Leere aus, die Cary Grant erst dank einer Therapie mit LSD in der Mitte seines Lebens wieder in den Griff bekam. In mehr als hundert Sitzungen bei einem Psychiater in Beverly Hills ließ Grant zur Überwindung seiner Neurose sein Leben Revue passieren - und tatsächlich mit Erfolg. Am Ende seiner Therapie erklärte er, "endlich fast glücklich" zu sein. Die Dokumentation stützt sich auf Gedanken, die Cary Grant für seine bislang noch nicht veröffentlichte Autobiografie zu Papier brachte, und erzählt so seine Geschichte in Grants eigenen Worten. Die visuelle Untermalung des Porträts bilden Amateurfilme, bei denen Grant selbst hinter der Kamera stand. Sein außergewöhnlicher filmischer Blick, seine Art und Weise, Landschaften, Verwandte und Freunde ebenso wie Unbekannte zu filmen, erlauben interessante Rückschlüsse auf seine Psyche. Die Therapiesitzungen bilden den roten Faden des Porträts. Der Zuschauer begleitet Cary Grant durch seine schwierige Kindheit und etwa 30 Jahre Hollywoodruhm bis hin zu den Jahren der Reife, der späten Vaterfreude und einer erfüllten Ehe mit seiner fünften Frau, Barbara Harris.
Regie | Mark Kidel |
Im Alter von 40 Jahren gerät Cary Grant in eine schlimme Identitätskrise. Der als Archibald Alexander Leach geboren Engländer fühlt sich in der Rolle des Hollywoodstars zutiefst verloren. ""Alle wollen Cary Grant sein, ich auch"", sagte er einmal.