Dokumentation, Großbritannien 2022
Rhythmus ist in der Natur allgegenwärtig, sei es im Zirpen der Zikaden, im Blinken der Leuchtkäfer, im Schwirren der Kolibris oder im Summen der Stechmücken bei der Paarung. Menschen können Melodien leicht aufgreifen, nachahmen und sogar eigene erfinden. Aber ist der Homo sapiens wirklich die einzige Spezies, die diese Sensibilität für Tonfolgen, die man Musik nennt, besitzt?
Seit etwa zehn Jahren suchen Biologen nach Beweisen für musikalische Fähigkeiten, die Menschen und Tiere gemeinsam haben. In Japan erforscht die Primatologin Yuko Hattori die rhythmischen Fähigkeiten von Schimpansen und untersucht dabei auch die evolutionären Ursprünge von Tanz und Musik.
An der Universität Amsterdam testet Henkjan Honing das Rhythmusgefühl von Neugeborenen, um zu beweisen, dass es sich dabei um eine angeborene Veranlagung handelt, nicht um eine erlernte Fähigkeit. Dies würde auf eine biologische Grundlage für Musikalität hindeuten, die der Mensch möglicherweise mit verschiedenen anderen Spezies teilt.
Als Videos des tanzenden Gelbhaubenkakadus Snowball im Internet viral gingen, rief dies den Neurowissenschaftler Ani Patel auf den Plan. Er fand heraus, dass der Papagei sich an verschiedene Musiktempi anpassen kann und immer wieder neue Tanzbewegungen erfindet - und das scheinbar nur aus Spaß.
Der schottische Forscher und Musiker Alex South untersuchte die langen und komplexen Gesänge der Wale. Dabei entdeckte er, dass die Meeressäuger einander zuhören und voneinander lernen.
All diese Arbeiten weisen darauf hin, dass Musikalität auch im Tierreich existiert und im Menschen biologisch tiefer verwurzelt ist als bisher angenommen.
Regie | Connie Edwards |