Reportage
Der Ukrainer Volodymir Yugalenko zieht mit aller Kraft an den Stahlseilen der Schubleichter. Sie haben Tonnen von Getreide, Kunstdünger und Stahl geladen, die von Österreich auf der Donau flussabwärts verschifft werden sollen.
Volodymir arbeitet für das Wiener Transportunternehmen DDSG Logistics Holding, das die meisten seiner Mitarbeiter aus der Ukraine rekrutiert. Doch der anhaltende Krieg in der Ukraine und Kiews neues Mobilisierungsgesetz könnte dem einen Riegel vorschieben.
Die Vertragszeit beträgt meist drei Monate, dann gibt es eine längere Pause. Die nächsten drei Monate wird Volodymir gemeinsam mit sechs weiteren Ukrainern auf dem Schubschiff Ybbs verbringen. Fast alle aus der Crew leben mit ihren Familien in Ismail, einer Hafenstadt an der ukrainischen Donau, die regelmäßig von Russlands Armee attackiert wird.
Der Warentransport auf dem zweitlängsten Fluss Europas wurde lange vernachlässigt. Seit Beginn des Ukraine-Krieges, seitdem das Schwarze Meer als unsicher gilt, ist die Bedeutung der Donau als alternative Transportroute unbestritten. Hinsichtlich Kosten, Energieverbrauch sowie Frachtmenge ist der Gütertransport auf Wasserrouten generell attraktiver als jener auf Straße und Schiene. Die Nachteile: Er ist langsamer und abhängig von den Wetterverhältnissen. Das bekommen auch Volodymir und seine Kollegen zu spüren. Ziel ihrer ersten Etappe ist der rumänische Schwarzmeerhafen Constan?a. Nach einem engen Zeitplan müssen sie Hindernisse und Gefahren auf der Donau überwinden.
Donnerstag | 07.11. | 12:10 Uhr | arte |
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