Reportage
Im vergangenen Jahr gelangten fast 20.000 Menschen aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien über den polnisch-belarussischen Grenzwald nach Europa. Dieser absurde, vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor drei Jahren mit Billigung des Kremls ausgelöste Migrationsstrom hat nur ein Ziel: Europa zu destabilisieren. Zur Abwehr errichtete Polen eine Barriere aus Stacheldraht; das Revier wird von fast 6.000 polnischen Soldaten gesichert. Der einst als Zufluchtsort für bedrohte Arten und als letztes Urwaldgebiet Europas bekannte Wald ist heute Schauplatz von Menschenrechtsverletzungen und Militärpräsenz, während zugleich Heerscharen von Migranten in seinem Dickicht umherirren, um Schutz zu suchen ... Ein bewusst geschaffenes Chaos, das die Bevölkerung verängstigt und verunsichert.
Aus Empörung über das Schicksal der Migranten und die Haltung der eigenen Regierung zog die aus Westpolen stammende Anna vor einem Jahr in die Gegend, um mit einem Team von Freiwilligen den Menschen in den Wäldern zu helfen. Joanna Jacel lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern am Rande des Waldes. Beide betreiben eine Agrotourismus-Unterkunft. Ihr Geschäft leidet unter der Militarisierung des Gebiets, doch sie tun alles, damit ihre Kinder von den Ängsten verschont bleiben.
Dienstag | 05.11. | 12:10 Uhr | arte |
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