Tragikomödie, Frankreich 2007
Die zerbrechliche Camille lebt in einem beengten Dachkämmerchen eines Pariser Wohnhauses. Aus Protest gegen ihre notorisch nörgelnde Mutter (Danièle Lebrun) lässt die begabte Zeichnerin ihr großes Talent brachliegen - lieber schlägt sie sich als Putzfrau durch. Ohne sich etwas dabei zu denken, lädt sie eines Tages ihren Nachbarn Philibert , einen kultivierten, aber schüchternen Adelsspross, zum Abendessen ein. Als Camille von einer schweren Grippe niedergestreckt wird, weckt sie die ritterlichen Instinkte Philiberts, der in der Belle Etage residiert und sie in seiner Wohnung aufnimmt. Während der leicht verschrobene Junggeselle in seiner Fürsorglichkeit aufblüht und sogar sein Stottern überwindet, bahnt sich Ärger mit dessen Untermieter Franck an. Der ruppige Koch schuftet tagtäglich in einem Restaurant, um sich nach Feierabend lautstark abzureagieren. Von Camille fühlt er sich gestört und gibt sich alle Mühe, sie rauszuekeln. Doch als sie nach einem Streit tatsächlich entnervt das Feld räumen will, überredet Franck Camille zum Bleiben. So wandelt sich die zufällige Notgemeinschaft dreier beschädigter Individuen zur gut gelaunten WG, die jeden auf seine Weise ein wenig glücklicher macht - und bald um Francks pflegebedürftige Oma Paulette (Françoise Bertin) erweitert wird.
Originaltitel: Ensemble, c'est tout
Besetzung | Audrey Tautou | Camille |
Guillaume Canet | Franck | |
Laurent Stocker | Philibert | |
Paulette | ||
Alain Sachs | Betriebsarzt | |
Firmine Richard | Mamadou | |
Carine | ||
Kahena Saighi | Samia | |
Yvonne | ||
Alain Stern | Restaurantbesitzer | |
Halima Guizani | Krankenschwester | |
Camilles Mutter | ||
Regie | Claude Berri | |
Drehbuch | Claude Berri | |
Kamera | ||
Musik |
Eigentlich wollte Camille (Audrey Tatou) nicht mit Franck (Guillaume Canet) im Bett landen.
Mit knapp 900.000 Besuchern wurde diese gefühlvolle Tragikomödie über eine Pariser Wohngemeinschaft zu einem großen Erfolg in den deutschen Arthouse-Kinos. Bereits die Buchvorlage, Anna Gavaldas gleichnamiges Großstadtmärchen, war mit einer Million Lesern auch hierzulande ein Bestseller. Die Verfilmung durch den 2009 verstorbenen Regieveteranen Claude Berri - der mit 'Willkommen bei den Sch'tis' einen Welthit produzierte - verströmt viel altmodische Wärme, weil stets zu spüren ist, dass er die Menschen glücklicher aus dem Kino entlassen will, als sie hineingegangen sind. Seine verschrobenen Helden haben Macken, aber keine Arglist im Herzen. Und wenn bei Audrey 'Amélie' Tautou Tränen in den Rehaugen schimmern, ist es um die Zuschauer ohnehin geschehen. Pittoreske Schauplätze wie die mit nobler Patina versehene Wohnung Philiberts oder Paulettes Gartenreich inclusive der Katzen verströmen dazu jenes vertrödelte und unnachahmliche Laisser-faire, das hoffentlich noch lange ein Markenzeichen Frankreichs und vieler seiner Filme bleibt. Da versteht es sich von selbst, dass neben der Liebe das Essen eine gewichtige Rolle spielt.