Dokumentation, Deutschland / Frankreich / Italien 2022
Was geschieht nach dem Tod? Eine Frage so alt wie die Menschheit selbst. Zentrales Motiv in jeder Kultur: Bestattung, Trauer. Wie verändert sich der Umgang mit dem Tod in der Geschichte? Für die Ägypter war das ewige Nachleben genauso wichtig wie das kurze Diesseits. Ein Erfolgsgeheimnis des Christentums ist sicher das in Aussicht gestellte Weiterleben nach dem Tode. Gegen die Angst vor einem plötzlichen Tod in Sünde konnte man Ablass erkaufen. Expertinnen und Experten geben Einblick in die Geschichte des Todes. Sie berichten von zeitlosen Fragen und Ängsten. Vom Glauben, von individuellen Vorstellungen und gesellschaftlichen Ritualen. Die Geschichte des Todes ist damit auch eine Geschichte des Lebens. Jenseitsvorstellungen sind in vielen Kulturen Begleiter des Lebens. Sie mahnen, gut und rechtschaffend zu leben. In der westlichen Welt ändert sich das mit der Aufklärung Ende des 17. Jahrhunderts. Die Moderne löst Fragen und Verunsicherungen aus, und durch den technischen Fortschritt entstehen neue Erinnerungskulturen. Im 21. Jahrhundert findet das "Leben nach dem Tod" seinen Weg ins globale Internet. In den sozialen Medien und als Avatare können Verstorbene weiterleben. Hinterbliebene besuchen bei Google Street View ihre Verstorbenen, die zu Lebzeiten vom Google-Auto fotografiert wurden.
Die verwesende Leiche war ein künstlerisches Motiv im Mittelalter. Damals gibt es eine Omnipräsenz des Todes.
Montag | 02.12. | 05:45 Uhr | ZDFinfo |
Das Uhrwerk des Lebens Die Geschichte des Todes |