Western, USA 1946
Pearl Chavez lebt zwischen zwei Welten: der indigenen Welt ihrer Mutter und der des weißen Vaters. Nach dem Tod der Eltern in einer Eifersuchtstragödie wird sie zur angesehenen Familie von Senator McCanles gebracht. Pearls Ankunft entzweit die Familie: Laura McCanles ist dem Mädchen wohlgesonnen, weil sie vor langer Zeit mit Pearls Vater befreundet war; der Senator lehnt sie als "Indianerin" ab. Die McCanles haben zwei erwachsene Söhne; den Frauenhelden Lewt und den ehrbaren Jesse. Beide verlieben sich in Pearl, doch Lewt ist mit seinem Draufgängertum und seiner Unverschämtheit erfolgreicher. Pearl wird seine Geliebte. Doch als sie feststellen muss, dass sie für ihn nur ein bedeutungsloses Abenteuer ist, willigt sie ein, Sam Pierce, den Futtermeister der Ranch, zu heiraten. Das kann Lewt nicht ertragen. Er erschießt Pierce und flüchtet mithilfe seines Vaters. So kommt es, dass der unverantwortliche Sohn Lewt von seinem Vater unterstützt wird, während Jesse sich offen gegen den Senator stellt, weil der den Bau der Eisenbahn sabotiert und Lewt dabei sogar zu einem Sprengstoffattentat angestiftet hat. Die Fronten in der Familie prallen aufeinander und zermalmen alles, was ihnen im Weg steht.
Originaltitel: Duel in the Sun
Besetzung | Jennifer Jones | Pearl Chavez |
Joseph Cotten | Jesse McCanles | |
Gregory Peck | Lewton 'Lewt' McCanles | |
Lionel Barrymore | Sen. Jackson McCanles | |
Herbert Marshall | Scott Chavez | |
Lillian Gish | Laura Belle McCanles | |
Regie | King Vidor | |
Andere Personen | Kontakt: Harald Steinwender |
Als Anwalt stellt sich Jesse (Joseph Cotten) gegen seinen Vater und wird hierfür von der Ranch verwiesen. Bei seinem Abschied gesteht er Pearl (Jennifer Jones) seine Liebe. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
"Duell in der Sonne" gilt heute als eines der einflussreichsten Melodramen der Filmgeschichte, obwohl die Produktion schwierig bis chaotisch war. Der Produzent David O. Selznik stand nach "Gone with the Wind" unter immensem Druck, den riesigen Erfolg mit einer weiteren Technicolor-Hochglanzproduktion zu wiederholen. Sechs Regisseure wurden neben King Vidor verschlissen, darunter auch Selznik selbst, und ein Starensemble engagiert. Der Film bedient sich des damals überaus populären Westerngenres, er greift vor allem den Mythos des reichen, starrköpfigen Ranchers auf, der sich der Eisenbahn und somit dem Fortschritt in den Weg stellt - um dann doch ein hitziges Melodrama voll sexueller Anspielungen zu inszenieren. Das zentrale Thema der Geschichte ist das Aufeinanderprallen von Vernunft und Leidenschaft. In Bezug auf die Frauendarstellung sowie die Darstellung von verschiedenen Ethnien erweist sich der Film auf vielerlei Ebenen als aus heutiger Sicht rassistisch und sexistisch: Die Frau wird als wild, sinnlich und schwach, der Mann als vernünftig, stark und gefühlskalt dargestellt. Das Gute ist durchweg durch eine weiße Hautfarbe gekennzeichnet, hat blondes Haar, ist aufgeklärt, weise und gütig. Das Schlechte dagegen wird durch dunkles Haar und dunkle Haut dargestellt und zeigt sich als verrucht, verantwortungslos, ungebildet und einfältig.