Dokumentation
Das Leben nördlich des Polarkreises ist extrem - erst recht im arktischen Winter mit monatelanger Dunkelheit, meterhohem Schnee und Minustemperaturen.
Um bei diesen Bedingungen gut leben zu können, haben die Menschen in der norwegischen Stadt Tromsø besondere Tricks entwickelt, mit denen sie der Kälte trotzen: Eisbaden fürs Wohlbefinden, Winterfußball unter Polarlichtern und spannende Schlittenhunderennen.
Anschließend gibt es heißen Kaffee und nordnorwegische Spezialitäten. So machen es sich die Menschen dort schön "koselig". Das bedeutet so viel wie Gemütlichkeit und ist das dänische Wort "Hygge" auf Norwegisch.
Tromsø ist die nördlichste Metropole Norwegens, 350 Kilometer über dem Polarkreis. "Paris des Nordens" oder auch "Tor zur Arktis" wird die Stadt auch genannt. 70.000 Menschen leben dort am 69. Breitengrad, davon 15.000 Studierende an der nördlichsten Universität der Welt.
Am Fjord von Tromsø spielt auch der nördlichste Profifußballverein. Im Winter trainieren die Kicker bei minus fünf Grad unter Kunstlicht und bereiten sich auf das letzte Heimspiel vor der Weihnachtspause vor. In dieser Saison spielen sie in der norwegischen 1. Liga ganz oben mit. Das Erfolgsgeheimnis: ihr Nordisch-by-nature-Training.
Auch Ben Voigt trainiert im Winter jeden Tag. Der Deutsche verliebte sich als Austauschstudent in die Landschaft, die Natur und die Winterzeit. Mit Frau und Kind und mehr als 40 Schlittenhunden lebt er heute auf seinem Hof und trainiert mit seinen Huskys für ein einzigartiges Schlittenhunde-Ereignis: den Finnmarksløpet, 1200 Kilometer lang und damit das längste Rennen Europas.
Kälte kann aber auch belebend sein, das wissen Menschen wie Birgit Lockertsen. Jeden Sonnabendmorgen pünktlich um 10.00 Uhr trifft sie sich am Meer mit ihrer Eisbadegruppe und taucht ein ins ein Grad kalte Wasser. Das Baderitual wird auf typische Tromsø-Art zelebriert. Hinterher gibt es natürlich Kaffee und Kuchen.
Von | Frank Baebenroth |