Tiere, Deutschland 2012
Frühe Besucher von Papua-Neuguinea hielten die hüttenähnlichen Gebilde, die oft weit über einen Meter im Durchmesser und in der Höhe sind, für Spielhäuschen von Kindern aus nahe gelegenen Dörfern. Erst Naturforscher konnten schließlich erklären, dass es sich um zentrale Orte des Balzspiels von Vögeln handelt. Sie bekamen den Namen Laubenvögel. Das unterschiedliche Vorgehen beim Bau der Balzstätte führte zu Einteilungen wie "Tennen-", "Allee-" oder "Maibaumbauer". Das Gegenteil wissenschaftlicher Herangehensweise verkörpern Beschreibungen der Lauben als "sekundäre Geschlechtsmerkmale". Dahinter steht die Annahme, dass - anders als bei den verwandten Paradiesvögeln - weniger die extremen Formen und Farben des Gefieders im Laufe der Entwicklungsgeschichte zum Zuge gekommen sind, sondern eben externe Konstruktionen von Balz- und Paarungsorten, wie sie in der Tierwelt beispiellos sind.
Andere Personen | Autor: Eberhard Meyer, Kontakt: Christine Peters |
Der Hüttengärtner, so der Name dieses Vogels, vor seiner selbstgebauten Laube. Die allermeisten Arten von Laubenvögeln gibt es auf Neuguinea, einige in Australien. Der Hüttengärtner von West-Papua, dem westlichen, zu Indonesien gehörenden Teil Neuguineas, baut seine aufwendigen Gebilde inklusive der Dekoration, um Weibchen anzulocken. Überdies ist er ein begnadeter Stimmenimitator.