Landschaftsbild, D 2019
Nordmazedonien ist aus einer Teilrepublik Jugoslawiens hervorgangen. Wer unbekannte Welten entdecken will, hat gute Chancen, sie in diesem jungen Balkanland zu finden. Imposante Berge, glasklares Wasser in den Seen, ursprüngliche Orte und jahrhundertealte Bräuche. Dennoch gilt Nordmazedonien, das im Norden an Serbien grenzt und im Süden an Griechenland, als eines der ärmsten Länder Europas.
Mithin müssen die Menschen hier erfinderisch sein, um gut über die Runden zu kommen. So wie Gemüsebäuerin Vesna Janevska im Ort Rosoman im Süden des Landes. Aus ihren selbst geernteten Paprika macht sie die landestypische Spezialität Ajvar. Das Paprikamus verkauft Vesna auf dem lokalen Markt und sichert damit die Existenz ihrer Familie.
Auch im einsamen Bergdorf Galicnik im Mavrovo Nationalpark sind Bewohner erfinderisch. Der 75-jährige Pavle hat eine kleine Gaststätte im Ortskern und seine Jagd. Doch beides reicht kaum für ihn zum Leben. Sein Enkel Marco organisiert deshalb Mountainbike-Touren, um neue Gäste in die Region zu locken.
Die meisten Reisenden kommen jedoch traditionell an zwei Tagen im Juli. Dann findet hier nämlich alljährlich das größte Hochzeitsfest Nordmazedoniens statt. Der Film widmet sich daher auch den Brautleuten Tanja und Zlatko, die in dem Jahr ausgewählt wurden, und den 3.000 Gästen, die mit ihnen und mit viel Folklore die Nacht im Dorf durchtanzen.
Zudem treffen die Autoren Babette Hnup und Torben Schmidt auf einen Bahnhofsvorsteher alter Schule, der noch immer einsam die wenigen Züge abfertigt, die bei ihm durchkommen. Sie besuchen die mit zweifelhaften Mitteln aufgehübschte Hauptstadt Skopje und den anmutigen Ohridsee, den größten See des Balkans, der Nordmazedonien sogar als Flottenstützpunkt dient: für ein einziges Schiff aus den 1970er-Jahren. Dort begleiten die Filmemacher auch eine Biologin, die auf recht abenteuerliche Weise im See den Fortbestand der örtlichen Forellenart sichert.
Kamera | Felix Korfmann | |
Von | Babette Hnup, Torben Schmidt |