Dokumentarfilm, Vereinigte Staaten von Amerika 2023
Vor drei Jahren, am 6. Januar 2021, stürmten Hunderte Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump das Kapitol in Washington DC. Sie wollten den Senat und das Repräsentantenhaus an der förmlichen Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 verhindern. Dabei wurden fünf Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Etwa 15 Prozent von ihnen waren ehemalige Angehörige des US-Militärs oder der Polizei. Diese erschütternde Statistik wirft eine wichtige Frage auf: Warum greifen gerade jene Menschen, die einen Eid geleistet haben, die Demokratie des Landes zu schützen, diese an?
Der US-amerikanische Filmemacher Charlie Sadoff und sein Koautor und Produzent Kenneth Harbaugh waren beide früher beim Militär, und so gelingt es ihnen, tief in die Welt der Veteranen einzutauchen. Über diese erhalten sie Zugang zur gewalttätigen rechtsextremistischen Szene in Amerika, zu der unter anderem staatsfeindliche Milizen wie die Proud Boys, die Three Percenters und die Oath Keepers gehören. Diese Gruppen - organisiert und angeführt von gut ausgebildeten, hoch motivierten Militärveteranen - stellen heute die größte Bedrohung für die Demokratie in den Vereinigten Staaten dar.
Die Dokumentation erforscht die komplexen Zusammenhänge dieser Entwicklung bis hin zu den historischen Wurzeln. Der Rauch über dem Kapitol hat sich wieder gelegt, aber das Problem ist geblieben: Die Gesellschaft in den USA ist weiterhin tief gespalten. Die Gruppierungen sind weiter aktiv und die nächsten Wahlen stehen an.
Originaltitel: Against All Enemies