TV-Drama, Deutschland 1999
Eine Frau, der es an nichts fehlt - Vera Kemp: reiche Firmenerbin, Herausgeberin, glückliche Ehefrau und Mutter. Die junge Frau stellt fest, dass sie ihr ganzes Leben unter einer Glasglocke verbracht hat. Ihr verstorbener Vater, der tatkräftige Ehemann Manfred und die lebenskluge Schwiegermutter Lisbeth haben stets dafür gesorgt, dass Vera Kemp mit dem rauen Wind der Wirklichkeit nie in Berührung gekommen ist.
Der Wendepunkt in Veras Leben ereignet sich an ihrem 36. Geburtstag. Wie ein Keulenschlag trifft sie die Behauptung einer fremden jungen Frau, sie sei die Geliebte ihres Mannes. Vera muss erkennen, dass sie vor der Realität ihres Lebens bisher die Augen verschlossen hat. Obwohl die Firma Kemp zum größten Teil ihr gehört, hat sie sich nur pro forma darum gekümmert und alle Entscheidungen ihrem Mann überlassen. Stattdessen ist sie in eine eigene Tätigkeit als Herausgeberin von Kunstbüchern geflüchtet, hat sich dabei aber von ihrer Familie mehr und mehr entfremdet, die sie nicht mehr für voll nimmt.
Vera beginnt, um ihren Mann zu kämpfen, mit überraschenden Mitteln. Als er sie dazu drängt, der Umwandlung des Kemp-Werkes in eine Aktiengesellschaft zuzustimmen, macht sie ihm ein Angebot: Sie wird unterschreiben, wenn er bereit ist, mit ihr ein zweites Kind zu bekommen. Manfred stimmt zu und sie verreisen spontan, um zweite Flitterwochen zu feiern. Doch ein weiterer schwerer Schicksalsschlag erwartet Vera: Manfred und Sohn Thomas verunglücken tödlich mit dem Auto. Nach dem Verlust psychisch und physisch am Ende, wird Vera zunächst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nach ihrer Entlassung gewinnt sie nur langsam wieder Boden unter den Füßen. Doch die Wirklichkeit stellt neue Ansprüche an sie: Der neue Geschäftsführer Norbert Krämers will nun die Firma verkaufen und drängt Vera zur Einwilligung. Sie zögert, da ihr Mann es anders gewollt hätte. Gezwungen, ihr Leben neu zu ordnen, fasst sie den Entschluss, sich in die Firmengeschäfte einzuarbeiten, und versucht gegen viele Widerstände, Manfreds Arbeit und sein Ziel weiterzuverfolgen, die Firma in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln ...
Mittwoch | 11.12. | 00:45 Uhr | arte |
Donnerstag | 19.12. | 14:15 Uhr | arte |
Besetzung | Martina Gedeck | Vera Kemp |
Tobias Moretti | Manfred Kemp | |
Carla Hagen | Lisbeth Minke | |
Tim Bergmann | Andreas Wolgast | |
Wolfgang Hinze | ||
Mona Seefried | Heike Minke | |
Frederic Welter | Thomas Kemp | |
Regie | Dominik Graf | |
Drehbuch | Markus Busch, Bernd Schwamm | |
Kamera | Benedict Neuenfels | |
Musik | Dieter Schleip | |
Kostueme | Barbara Grupp | |
Redaktion | Caroline von Senden | |
Produzent | Gloria Burkert | |
Szenenbild | Szenenbild: | |
Andere Personen | Schnitt: , Bauten: , Ton: Thomas Meyer |
Die Firmenerbin Vera Kemp (Martina Gedeck) lebt sorglos in geordneten Verhältnissen. Für das Geschäft interessiert sie sich nicht, die Firma Kemp leitet ihr Ehemann Manfred.
Das atmosphärische Drama von Dominik Graf porträtiert den schmerzhaften Selbstfindungsprozess einer Frau, gespielt von Martina Gedeck, die aus wohlbehüteten Verhältnissen in eine raue Wirklichkeit fällt und sich nach tragischen Schicksalsschlägen gegen ihre eigene Familie behaupten muss. Die Produktion wurde 1999 auf dem Filmfest München mit dem VFF-Preis für den besten deutschen Fernsehfilm ausgezeichnet. Hauptdarstellerin Martina Gedeck wurde für ihre Rolle der Vera im Jahr 2000 als beste Schauspielerin in einem Fernsehspiel/Fernsehfilm mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.