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Amazonien - Auf den Spuren versunkener Hochkulturen
Dokumentation, Frankreich 2022
Lange Zeit ging man davon aus, der Amazonas-Regenwald sei nie von Menschen besiedelt worden: zu dicht das Gehölz, zu feindlich die Gegend - unmöglich, hier eine Zivilisation aufzubauen! Zudem stellte die Erforschung des fünf Millionen Quadratkilometer großen Gebiets die Wissenschaft vor eine Mammutaufgabe, der sie nicht gewachsen war.
In den letzten Jahrzehnten haben jedoch die technologischen Fortschritte in der Archäologie den Forscherinnen und Forschern in die Hände gespielt. Sie finden zahlreiche Hinweise auf weit verbreitetes menschliches Leben vor der Ankunft der Konquistadoren und machen immer mehr Funde, die auf hochentwickelte, einzigartige und komplexe Kulturen hindeuten. Wer waren diese Menschen? Wann haben sie die ersten Siedlungen gebaut? Wie sahen ihre Kulturen aus und woran glaubten sie? Wie nutzen sie den Wald? Und warum sind sie in Vergessenheit geraten?
Zur Beantwortung dieser Fragen geht der Film gemeinsam mit internationalen Teams aus verschiedenen Fachrichtungen und indigenen Gemeinschaften vor Ort den Anzeichen und Beweisen auf den Grund. An den Ufern des Amazonas, tief im guyanischen Dschungel und versteckt in den prähistorischen Höhlen im nordbrasilianischen Amazonasgebiet enthüllt Stéphen Rostain, Archäologe und Experte für die indigenen Völker Amerikas, die bis dato unbekannte Vergangenheit dieser präkolumbischen Zivilisationen.
Fachgebiete wie die Landschaftsarchäologie, Lidar-Prospektion und Archäobotanik, die Erforschung der indigenen Zivilisationen Amerikas und zahlreiche Forschungsflüge haben es ermöglicht, mehr über diese Völker zu erfahren und ihre Existenz genauer zu datieren.
Von ihren ersten Spuren vor rund 13.000 Jahren bis zu ihrem Verschwinden im 16. Jahrhundert infolge der Ankunft der Konquistadoren interessiert sich die Forschung mehr und mehr für die Vergangenheit dieser präkolumbischen Zivilisationen, ihre umfassende Kenntnis des Tropenwaldes und ihr Leben im Einklang mit der Natur.
Die Forscherinnen und Forscher schlagen mit dem Nachweis der Existenz dieser Völker ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte am Amazonas auf.
Weitere Ausstrahlungstermine
Samstag
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07.12.
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15:55 Uhr
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Personen
ARTE F1 / 6
Lange hielt man den Amazonas-Regenwald für einen unberührten und unbewohnbaren Ort - doch technischer Fortschritt und archäologische Funde aus präkolumbischer Zeit beweisen, dass dies keineswegs immer der Fall war.
ARTE F2 / 6
Aïmawale Opoya (re.) erklärt dem Archäologen Stéphen Rostain (li.) die Bedeutung der Malereien auf den sogenannten Maluwana, hölzernen Deckenscheiben der indigenen Aparai-Wajana - Hinweise auf die Mythen und Religion der präkolumbischen Naturvölker.
ARTE F3 / 6
Mickaël Mestre (li.) und Stéphen Rostain (re.) gehen den Spuren antiker Zivilisationen nach und versuchen, ein möglichst genaues Bild der präkolumbischen Besiedlung des Amazonasgebiets nachzuzeichnen.
ARTE F4 / 6
Auf der Grundlage einzelner Tonscherben und ähnlichen Funden lässt sich manchmal das wahrscheinliche Aussehen der ursprünglichen Gefäße rekonstruieren.
ARTE F5 / 6
Graburne mit menschlichen Zügen aus einer Grube an der Küste Französisch-Guayanas: Derartige Funde geben Rückschluss auf die ehemaligen Siedlungsgebiete antiker Zivilisationen.
ARTE F6 / 6
Durch die Entschlüsselung der Abbildungen und Symbole auf alten Graburnen können Archäologinnen und Archäologen mehr über die Bestattungsriten präkolumbischer Kulturen erfahren.
Amazonien - Auf den Spuren versunkener Hochkulturen