Drama, Deutschland / Griechenland / Niederlande 2019
Weil sie sich bei einem Einsatz in Athen gegenüber ihren Vorgesetzten "unkooperativ" zeigt, wird die Polizistin Elisabeth in das trostlose Fischerdorf Mesolongi im Westen Griechenlands versetzt. Jahre später liegt ihr Leben in Trümmern: Sie trinkt und streitet sich zu viel, mal mit ihrem Sohn Dimitris, mal mit ihrem Liebhaber Vassilis, einem verheirateten Arzt.
Im Dorf lebt auch Rita, die sich mit dem Ausnehmen von Aalen in der Fischfabrik über Wasser hält. Rita will schon lange weg von hier und ihren kaputten Erinnerungen. Doch ihr manipulativer Bruder Manolis - in Mesolongi dank seiner Diskothek eine Szenegröße - verhindert das immer wieder. Geschickt redet er Rita ein, dass sie nicht weggehen könne, solange ihre demente Mutter sie brauche.
Nach einer drogenvernebelten Nacht, in der Manolis von der Bühne seines Clubs aus das ganze Dorf mit einem Schmähgesang beleidigt, wird er an einer Eisenkette aufgehängt am Strand gefunden. Elisabeth soll herausfinden, wer für den Mord verantwortlich ist, und Rita, der sie bisher intuitiv aus dem Weg gegangen ist, scheint etwas zu wissen. Bald wird klar, dass die Frauen mehr verbindet, als ihnen lieb ist.
"Das Wunder im Meer von Sargasso" schildert in grellen Farben und Szenen, die an David Lynch erinnern, die Abgründe der Provinz.
Originaltitel: To thavma tis thalassas ton Sargasson
Besetzung | Angeliki Papoulia | Elisabeth |
Youla Boudali | Rita | |
Hristos Passalis | Manolis | |
Argyris Xafis | Vassilis | |
Christian Culbida | Dimitris | |
Regie | Syllas Tzoumerkas | |
Drehbuch | Syllas Tzoumerkas, Youla Boudali | |
Kamera | ||
Musik | Jean-Paul Wall, Drogatek | |
Produzent | Maria Drandaki | |
Andere Personen | Schnitt: Andreas Wodraschke |
Elisabeth (Angeliki Papoulia) und ihr Assistent Vangelis (Michalis Kimonas) haben schon lange keinen Kriminalfall mehr gelöst.
Der Regisseur Syllas Tzoumerkas ist einer der bekanntesten Vertreter der "Neuen Griechischen Welle", zu der auch Yorgos Lanthimos und Athina Rachel Tsangari gehören. Bei Tzoumerkas ist jedoch viel mehr als bei seinen Kollegen die harte Realität - wie beispielsweise die Wirtschaftskrise in Griechenland - das Zentrum seiner Geschichten: Hier ist es neben der Krise die Provinz mit ihrer Korruption, Hoffnungslosigkeit und den Fluchten daraus. Bei den nationalen griechischen Filmpreisen 2020 wurde der Film mit dem Preis für die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.