Dokumentation, Deutschland 2021
Das aus dem Arabischen stammende Wort "Dulab" bezeichnet einen musikalischen Reigen, bei dem Musiker und Musikerinnen ihre Melodien an die nächsten weiterreichen, damit diese die Melodie in einer Improvisation aufgreifen und weiterentwickeln. Das Prinzip ähnelt dem Spiel "Stille Post". Im Frühling 2021 haben mehr als 15 Künstler mit unterschiedlichem musikalischem und biografischem Background einen solchen Reigen veranstaltet - dies auf Grundlage der bekanntesten Melodie der Welt: "La Paloma".
Dabei bringen die Musiker und Musikerinnen ihre eigene Tradition in die neu entstehende Improvisation ein - ob klassisch wie bei Magdalena Kozena, Neue Musik bei Pierre-Laurent Aimard, chinesische Musik beim Sheng-Virtuosen Wu Wei, indische Klänge bei Ravi Srinivasan oder Dub und Clubsounds bei den Gebrüdern Teichmann: Entstanden ist mit dem "Dulab al Paloma" ein echtes Stück Weltmusik.
Die Aufnahmen wurden über mehrere Wochen in Berlin realisiert. Die Variationen und Improvisationen der einzelnen Musiker und Musikerinnen mussten zunächst ausgewertet werden, bevor sie weitergereicht werden konnten. Gespielt wurde an einem von den Akteuren benannten Lieblingsplatz: zu Hause, im Monbijoupark in Berlin-Mitte, in einer verlassenen Villa, einem Kirchenschiff oder an einer Tankstelle, einst ein Übergang von Ost nach West, der den Traum der Freiheit symbolisierte.
Unter der Regie von Uli Aumüller und der musikalischen Leitung von Cathy Milliken und Dietmar Wiesner ist ein unterhaltsamer Musikfilm zwischen Improvisation, Clubsounds und Neuer Musik, zwischen Klassik, Weltmusik und 1980er-Jahre-Charts-Soul entstanden. Ein musikalisches Highlight des Jahres 2021.
Regie | ||
Dirigent | Cathy Milliken, Dietmar Wiesner |