Anzeige

Sa, 30.11.
0525 – 0620

arte

Fantomas gegen Louis de Funès

Literatur, Frankreich 2021

Fantomas - eine Kultfigur der besonderen Art. Heutzutage denken die meisten spontan an den blaumaskierten Bösewicht der Fantomas-Trilogie aus den 1960er-Jahren mit Jean Marais und Louis de Funès. Marcel Allain, einer der beiden geistigen Väter der Originalfigur Fantomas, verklagte die Produzenten der Fantomas-Filme - und gewann den Prozess. Tatsächlich hatte der Filmschurke nur wenig mit dem 1911 vom Autorenduo Marcel Allain und Pierre Souvestre erdachten Romanhelden zu tun: Der echte Fantomas ist nicht blau, sondern schwarz; er ist unerbittlich und böse, mordet und stiehlt ohne jeden Skrupel, und versetzt die "gute Gesellschaft" in Angst und Schrecken. Er ist nicht komisch, er ist furchteinflößend. Fantomas inspirierte über ein Jahrhundert lang die Kreativen: Maler, Dichter, Comicautoren und natürlich Filmemacher entlehnten die Figur. Über die Kriminalgeschichten hinaus warfen die ursprünglichen Fantomas-Romane einen kritischen Blick auf die Gesellschaft. Fantomas ist eine Katharsis. Mit jeder Neuinterpretation wurde die Figur moderner. Fantomas steht für jede Epoche der Vergangenheit und der Gegenwart. Dimitri Kourtchine möchte mit seinem neuen Film die Geschichte des ersten Superschurken der Literatur nachzeichnen: Wie eroberte Fantomas das Publikum, wie machten sich die intellektuellen Eliten die Figur zu eigen, wie inspirierte er künstlerische Bewegungen und wie entwickelte er sich ständig weiter? Denn wer anderes als Fantomas persönlich verbirgt sich hinter dem Joker?

Personen

Regie Dimitri Kourtchine