Tragikomödie, Deutschland 2022
Die fünfjährige Sarah lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt in Süddeutschland. Sarahs Vater Nathan sitzt an einer scheinbar niemals endenden Doktorarbeit und ihre Mutter Birgit ist Leiterin des lokalen Tierheims. Die Kleine hat es nicht leicht, im Kindergarten wird sie für ihr Stottern gehänselt - und so verbringt sie mehr Zeit mit ihrer Mutter als unter Gleichaltrigen.
Als Sarah sich wieder einmal weigert, im Kindergarten zu bleiben, und stattdessen ihre Mutter ins Tierheim begleitet, trifft sie dort auf den Gelbbrust-Ara Marlene. Da der Papagei ihrer Tochter beim Sprechen zu helfen scheint, lässt sich Birgit überreden, den Vogel zunächst in der Familiengarage unterzubringen, denn im Tierheim ist kein Platz.
Birgit hat leider nicht gleich realisiert, dass Marlenes verstorbener Vorbesitzer dem Ara einen großen Wortschatz von Nazi-Parolen beigebracht hat. Als das herauskommt, ist es zu spät: Sarah hat Marlene bedingungslos ins Herz geschlossen und will, dass ihre neue gefiederte Freundin bleiben darf. Widerwillig lässt sich Birgit darauf ein, aber nur unter der Bedingung, dass Sarah dem Vogel andere Worte beibringt.
Denn der Zeitpunkt, einen verfassungsfeindlichen und gleichzeitig artengeschützten Vogel im Haus zu haben, ist für Birgit gerade denkbar ungünstig. Nicht nur haben sich aus Frankreich Nathans jüdische Eltern angekündigt, auch ist Birgit in den laufenden Bürgermeister-Wahlkampf involviert, um ihr von der Schließung bedrohtes Tierheim zu retten. Natürlich bleibt Marlene nicht lange unentdeckt, und als auch noch der Lokaljournalist André Kalkhoff auf den Vogel aufmerksam wird, gerät Birgit von allen Seiten unter Druck. Was soll sie nur tun mit dem Nazi-Ara?
Besetzung | Britta Hammelstein | Birgit Singer |
Nathan Singer | ||
Pola Friedrichs | Sarah Singer | |
Ulrike Krumbiegel | Mirjam Singer | |
Michael Wittenborn | Eli Singer | |
Uygar Tamer | Beyza Kaya-Westermaier | |
Anton von Lucke | Paul | |
Andreas Nickl | ||
Regie | Christian Werner | |
Drehbuch | Stefanie Fies | |
Kamera | Aleksandra Medianikova | |
Musik | , Philipp Schaeper | |
Kostueme | Tini Fetscher | |
Redaktion | Jan Berning, Daniela Muck | |
Produzent | Christoph Holthof, Daniel Reich | |
Szenenbild | Szenenbild: Christian Strang | |
Andere Personen | Schnitt: Monika Schindler, , Bauten: Christian Strang |
Papagei Marlene hilft Sarah (Pola Friedrichs), ihr Stottern zu überwinden, stellt die Familie dafür aber vor neue Probleme.
In diesem Fernsehfilm hält Regisseur Christian Werner dem Publikum den Spiegel vor. Sein Debütspielfilm "Irgendwann ist auch mal gut" feierte 2020 im Rahmen des Filmfestivals Max Ophüls Preis Premiere. Britta Hammelstein wurde 2021 mit dem Hessischen Filmpreis als beste Schauspielerin für "Heute stirbt hier Kainer" ausgezeichnet. Hans Löw ist dem ARTE-Publikum aus dem Spielfilm "Ich bin dein Mensch" bekannt. Er bekam 2019 den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen als bester Nebendarsteller für "Alles Isy" und wurde auch für seine Theaterarbeiten mehrfach ausgezeichnet. Die bei den Dreharbeiten gerade einmal sechsjährige Pola Friedrichs besticht in der Rolle der Sarah.