Anzeige

Mi, 13.11.
2300 – 0045

WDR

Drei Frauen - Ein Krieg

Dokumentarfilm, Deutschland 2022

Lee Miller, Margaret Bourke-White und Martha Gellhorn begleiten die alliierten Truppen an verschiedenen Fronten des Zweiten Weltkriegs auf ihrem Weg nach Deutschland. Mit ihren Reportagen und Fotos leisten sie Pionierarbeit. Nie zuvor waren Frauen als Kriegsberichterstatterinnen akkreditiert. Der Krieg als "Vater aller Dinge" war stets Männersache. Ihre Fotografien für LIFE und VOGUE sowie ihre Reportagen in Collier's Weekly zeigen einen völlig neuen Blick auf das Leiden und Sterben an der Front. Margaret Bourke-White ist die einzige Fotografin des noch jungen LIFE-Magazins: eine erfolgreiche Exzentrikerin, über deren Privatleben in der New Yorker Klatschpresse berichtet wird. Lee Miller gehört in ihren Zwanzigern zum Kreis der Pariser Surrealisten um Man Ray und Picasso. Martha Gellhorn ist Schriftstellerin, gern gesehener Gast im Weißen Haus und die zweite Frau von Ernest Hemingway. Der Film erzählt ausschließlich aus der Perspektive der Protagonistinnen, verwendet nur ihre Fotos, Reportagen, Briefe und Tagebücher sowie seltenes, größtenteils unveröffentlichtes Filmmaterial alliierter Kameraleute. Mit aller Kraft zieht es die drei nach Europa. Sie erliegen zunächst der Faszination des Krieges und zahlen dafür einen hohen Preis. Die drei Frauen sehen Opfer, keine Helden, werden Zeuginnen der Befreiung von Buchenwald und Dachau und blicken in die letzten Abgründe menschlicher Grausamkeit. "Drei Frauen - ein Krieg" blickt zurück auf die Schlachtfelder Europas in der Mitte des 20. Jahrhunderts und erinnert doch immer wieder schmerzhaft und unheimlich an die Kriege unserer Zeit.

Originaltitel: Drei Frauen und der Krieg

Personen

Von Luzia Schmid
Redaktion Mathias Werth