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Wingsuit fliegen ist statisch gesehen die gefährlichste Sportart. Wer abstürzt, überlebt das in der Regel nicht.
Jeden Mittwoch bringen Simon und Géraldine Fasnacht ihren fünfjährigen Sohn in den Kindergarten, um sich anschließend von einer Felskante rasend schnell in den Abgrund zu stürzen. Sie sind das wohl beste Wingsuit-Paar der Welt. Bei der statistisch gesehen gefährlichsten Sportart stürzen viele Wingsuit-Springer und kommen zu Tode. Ein Viertel aller Todesopfer verunglückt in den Schweizer Alpen, davon die Hälfte im sogenannten Tal des Todes, dem Lauterbrunnental. Der Ort mit den steilen Felsen zieht Springer aus aller Welt magisch an.
Der Brasilianer Henrique Cortez wollte sich von einer der 13 Absprungstellen in Lauterbrunnen hinabstürzen, doch er verunglückte und ist bis heute verschollen. Seine Tante Denise Bringel Cortez ist durch dieses Unglück traumatisiert. "Wir würden gerne eine würdige Beerdigung durchführen." Auch der sogenannte "König des Basejumps", der Südtiroler Uli Emanuele, starb in Lauterbrunnen, wenige Monate nachdem er bei einem waghalsigen Sprung durch ein enges Felsloch für Aufsehen gesorgt hatte. Aufgrund der vielen Verunglückten hat Pfarrer Markus Tschanz auf dem Friedhof eine Gedenkstätte für Basejumper eingeweiht.
Ein Verbot von Wingsuit-Sprüngen wie in anderen Ländern ist in der liberalen Schweiz nicht in Sicht. Dennoch fordern manche Politiker und Polizeigewerkschafter wie Adrian Wüthrich eine stärkere Regulierung. "Wenn die Springer gegen Felsen prallen und man dann einzelne Teile einholen muss, ist das grausam." Basejump-Funktionär Matthias Wyss hält nichts von einem Verbot: "Dann drängt man uns Springer ins Piratentum, was noch gefährlicher sein kann." Gleichzeitig taucht ein neuer Trend auf: Tandem-Basejumping. Dabei springt der Basejumper zusammen mit einem Passagier in die Tiefe.
ARD-Korrespondent Matthias Ebert hat Wingsuit-Basejumper begleitet und auch mit Gegnern des Sports gesprochen.
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