Natur und Umwelt, Deutschland / Österreich 2023
Die Veränderung der Landschaften durch den Ausbau der Industrie und Infrastrukturen zwingt zahlreiche Wildtiere Mitteleuropas zu ständiger Anpassung. Doch es gibt auch vom Menschen geschaffene unterstützende Maßnahmen, die einen modernen Naturschutz aufzeigen. Die Dokumentation "Wildnis 2.0 - Die Tierwelt auf Umwegen" handelt von einer Wildnis, die im eigentlichen Sinne keine mehr ist, sondern vielmehr ein Rest umgestalteter Fragmente, die seltenen Arten Lebensraum bieten. Anders als viele "Urban Wildlife"-Dokumentationen nimmt diese Sendung ländliche Lebensräume und transformierte Landschaftsabschnitte in den Blick, die grafisch und abstrakt wirken. Moderne Naturschutzprojekte demonstrieren, dass ein effektives Management entscheidend ist, um ökologisch wertvolle Gebiete und naturnahe Flächen in vom Menschen dominierte Räume zu integrieren.
Beispiele sind Ausgleichsflächen entlang von Bahnlinien, Autobahnen sowie Wind- und Solarparks, die Ersatzbiotope schaffen. Ehemalige Industriestandorte, wie die Becken einer Zuckerfabrik in Ostösterreich, wurden zu Quelllebensräumen für seltene Arten umgestaltet. Tiere wie der Bartgeier, der dank aufwendiger Wiederansiedlungsprojekte nach über 100 Jahren im Alpenraum zurückgekehrt ist, sind Zeugnis dieser positiven Veränderungen.
Auch die Großtrappe, der schwerste flugfähige Vogel Europas, stand kurz vor der Ausrottung, doch durch die Verlegung von Stromleitungen in den Boden wurde eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes geschrieben. Durch die Augen der Tiere sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer eine neue Welt und ihre Anpassungsstrategien.
Regie | Patrick Centurioni |