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Mi, 20.11.
2210 – 2305

arte

Edgar Allan Poe - Amerikas abgründiger Pop-Poet

Künstlerporträt, Frankreich / Großbritannien / USA 2024

Edgar Allan Poe (1809-1849) ist der wohl bekannteste - und abgründigste - US-amerikanische Schriftsteller. Er gilt als einer der Erfinder der Kurzgeschichte, der Detektivstory, prägte die Genres der Schauerliteratur und des Science-Fiction-Romans, trotzdem wurde seine Bedeutung zu Lebzeiten verkannt. Zu düster, zu blutrünstig, ja, zu pervers erschienen seinen Zeitgenossen Poes Geschichten. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehört "The Raven" ("Der Rabe"), das er 1845 veröffentlichte. Der Trend hat sich umgedreht: Kaum ein Horrorfilm, kaum eine Fernsehserie zu Halloween kommt ohne Bezüge zu Edgar Allan Poe aus. Durch den Eurovision Song Contest 2023 wird das Lied "Who the Hell is Edgar" zum Hit. 175 Jahre nach seinem Tod ist der Mann offenbar so populär wie nie. Der Film folgt dem Dichter zu seinen ehemaligen Wohn- und Schaffensorten, untersucht, woher der Schriftsteller seine Inspirationen nahm. Die Spurensuche entlang der amerikanischen Ostküste verläuft von New York im Norden bis nach Charleston im Süden. Auch heute noch sind die ehemaligen Wohnviertel des Dichters von Armut geprägt. Der Mann, der in bitterer Armut starb, passt auch heute noch in ein tief gespaltenes und in Teilen verarmtes Land. Neu ist, wie sehr die Grausamkeiten der Sklaverei und Poes Erziehung in den ehemaligen Südstaaten sein Schreiben beeinflusst haben. Dies verringert aber keinesfalls seine Popularität. Im Gegenteil: Sein Grab und seine ehemaligen Wohnungen sind Wallfahrtsorte für Poe-Jünger geworden. Und Poe lebt weiter: In einer Kneipe in Baltimore, in welcher der alkoholabhängige Autor regelmäßig eingekehrt sein soll, bewegen sich Whiskeyflaschen auf unerklärliche Weise. Die Ursache wird Poe zugeschrieben - oder zumindest seinem Geist.

Personen

Regie Manfred Uhlig