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Di, 29.10.
0115 – 0245

arte

Wenn Tiger träumen
Eine Geschichte aus dem Nord-Iran

Dokumentarfilm, Großbritannien 2020

Jeden Tag strömen Familien, Fotografen und Prominente aus dem ganzen Iran in den Zoo von Maschhad, um die Hauptattraktion zu sehen: die enge Freundschaft zwischen der vierjährigen bengalischen Tigerin Maya und ihrem Zoowärter Mohsen, der sie zu Hause aufgezogen hat. Mayas Alltag besteht aus Füttern, Streicheln und spielerischen Schaukämpfen mit Mohsen und vorwitzigen Zoobesuchern. Mohsen und Maya sind wegen ihrer Freundschaft im ganzen Land berühmt. Eines Tages werden sie zu Dreharbeiten am Kaspischen Meer eingeladen, beide sollen in einem Spielfilm mitwirken. Die Halbinsel Miankaleh war 60 Jahre zuvor Heimat des inzwischen ausgestorbenen Kaspischen Tigers. Mohsen lässt Maya in dem dünnbesiedelten Gebiet frei umherstreifen, um sie wieder an die Freiheit zu gewöhnen. Eines Abends verschwindet Maya in der Dunkelheit. Als Mohsen sie wiederfindet, versucht sie gerade, ein Wildschwein zu töten - kann es aber nicht zu Ende bringen. Mohsen versteht, dass Maya in der Wildnis niemals überleben würde. Sie wird immer in Gefangenschaft bleiben müssen. Zurück im Zoo von Maschhad bricht ein Skandal über Mohsen herein: Die Öffentlichkeit ist empört über die Zustände im Zoo und die nicht artgerechte Tierhaltung. Hat Mohsen, der auch als Tierpräparator arbeitet, beim illegalen Handel mit Zootieren mitgemacht? Und was bedeutet das für seine Freundschaft mit Maya? Der Dokumentarfilm handelt nicht nur von der Freundschaft zwischen Mohsen und Maya, sondern beschreibt in der zentralen Dichotomie von Freiheit und Unfreiheit auch die beunruhigende Machtdynamik zwischen Mensch und Tier.

Originaltitel: Maya

Personen

Regie Jamshid Mojadaddi, Hugh Hartford, Anson Hartford