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Sa, 26.10.
2145 – 2240

arte

Gedächtnisverlust - Wenn das Gehirn plötzlich streikt

Dokumentation, Deutschland 2024

Der Neurologe Magnus Heier war Paddeln in Finnland, als sein Gedächtnis ohne jede Vorwarnung für acht Stunden aussetzte. Alles, was er sagte oder tat, war wenige Sekunden später wieder vergessen. Er hatte eine transiente globale Amnesie, kurz TGA genannt. Dabei zeichnet das Gehirn bis zu 24 Stunden lang keine Erlebnisse mehr auf. Für den Neurologen und Ich-Erzähler Magnus Heier wird der Vorfall zum Ausgangspunkt einer Expedition in die Welt unserer Erinnerungen. Warum ist sein Gedächtnis einfach ausgefallen? Wie funktionieren Erinnern und Vergessen eigentlich im Normalfall? Und warum beschäftigen ihn die verlorenen Stunden bis heute? Die Reise führt den Arzt zurück nach Finnland, quer durch Deutschland und bis nach Italien. Dabei besucht er Forscherinnen und Forscher, die einige der Geheimnisse unseres Gedächtnisses entschlüsselt haben. Er trifft einen Mann, der sich an jeden Tag seines Lebens erinnert - und jemanden, der alle seine Erinnerungen verloren hat. Magnus Heier legt sich ins MRT, schläft mit Elektroden auf dem Kopf und unterrichtet Fliegen. Nach und nach wird deutlich, dass unser Gedächtnis viel mehr für uns ist als ein Wissensspeicher - es ist das Fundament unserer Identität. Fällt es aus, bleibt nur ein Schatten unserer selbst zurück. Der Film ist ein aufwendig gedrehtes Roadmovie über unser Gedächtnis, das uns tief ins Gehirn blicken lässt. Der Neurologe Magnus Heier macht dabei aus abstrakter Neurowissenschaft eine persönliche, leichtfüßig erzählte Geschichte.

Personen

Regie Susanne Rostosky