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Mi, 23.10.
2015 – 2150

arte

Verkehrte Welt

Krimikomödie, Frankreich 2022

Abel muss zu einer Hochzeit. Die von seiner Mutter Sylvie, 60 Jahre, mit Michel. Das Paar hat sich im Gefängnis kennengelernt, wo Sylvie Theaterunterricht gibt und Michel einsitzt - noch. Es könnte der Stoff für eine romantische Komödie sein, zumal für Michel die Aussicht besteht, wegen guter Führung bald entlassen zu werden. Aber Abel befürchtet, dass er rückfällig werden könnte, wie es bei den vorherigen Typen seiner Mutter der Fall war. Und er soll recht behalten. Um das Ladenlokal zu finanzieren, in dem er mit Sylvie ein Blumengeschäft eröffnen will, muss Michel noch ein letztes krummes Ding drehen. Dazu trifft er sich mit einem Iraner, der im Kaviarschmuggel tätig ist - beschattet von Abel. Zur Rede gestellt, erläutert Michel den Plan. Während der Mittagspause soll ein Lkw-Fahrer eines Teils seiner Ladung beraubt werden: Kartons mit Kaviardosen erster Güte. Abel müsse jetzt, wo er Bescheid weiß, mitmachen; und es sei schließlich für einen guten Zweck, nämlich das Glück seiner Mutter. Es ist Abels Arbeitskollegin und platonische Freundin Clémence, die ihn auf den falschen, aber in diesem Fall rechten Weg bringt. Sie heckt einen Plan aus, wie der Lkw-Fahrer abgelenkt werden soll, mit den Mitteln der Schauspielerei. Beide wollen so tun, als seien sie ein Paar, das sich am Nebentisch furchtbar zankt. Nichts weniger als die Beziehung soll auf dem Spiel stehen. Eine pikante Komödie, denn die beiden sind in Wahrheit ja gar nicht zusammen. Noch nicht. Bei dem abenteuerlichen Coup unter Einsatz von Schusswaffen und quietschenden Reifen ist es ausgerechnet der unbescholtene Abel, der die Federführung übernimmt: verkehrte Welt!

Originaltitel: L'Innocent

Personen

Besetzung Louis Garrel Abel
Roschdy Zem Michel
Anouk Grinberg Sylvie
Regie Louis Garrel
Drehbuch Tanguy Viel, Louis Garrel
Kamera Julien Poupard
Musik
Produzent Anne-Dominique Toussaint
Andere Personen Schnitt: Pierre Deschamps

Hintergrund

Louis Garrel ist der Spross einer veritablen Filmfamilie und spielte zum ersten Mal im Alter von sechs Jahren an der Seite seiner Mutter in einem Film seines Vaters. Jahrzehnte später hat Garrel die Rolle des Melancholikers mit Beziehungsproblemen perfektioniert. Mit "Verkehrte Welt" erzählt Garrel in seinem vierten Spielfilm als Regisseur mit Witz und Ironie eine von seiner Mutter Brigitte Sy inspirierte Geschichte, die selbst als Schauspielerin Theaterunterricht im Gefängnis gegeben hat. Der Film brachte ihm elf César-Nominierungen ein; das Drehbuch von Garrel und seinen Koautoren sowie Noémie Merlant in der Rolle der cleveren Clémence wurden ausgezeichnet.