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Sa, 12.10.
0040 – 0235

BRF

Töte Amigo

Italowestern, Italien 1966

In den 1910er-Jahren tobt in Mexiko die Revolution. Aufständische Rebellen lehnen sich gegen das Militärregime auf, doch manche der marodierenden Banden kämpfen weniger für Land und Freiheit als vielmehr für den schnöden Mammon. So auch Banditenführer El Chuncho, der in der Wüste einem Zug auflauert, der mit Regierungswaffen beladen ist. Die Waffen will Chuncho an den Rebellenführer General Elias verkaufen. Unverhoffte Hilfe bei dem Überfall bekommen die Banditen durch einen der Zugpassagiere, den US-Amerikaner Bill Tate. Der mysteriöse Gringo schließt sich Chunchos Aufständischen an, von denen er fortan "El Niño" genannt wird. Unter ihnen befindet sich auch Chunchos Bruder El Santo, ein religiöser Eiferer, der noch immer an die Sache der Revolution glaubt und von den eigentlichen Interessen Chunchos nichts ahnt. Die Bande beraubt weitere Militärstellungen, bevor sie sich in der Rebellenfestung San Miguel verschanzt, deren Bewohner die Waffen dringend benötigen. Doch Tate überredet Chuncho, die Beute zum Hauptquartier von General Elias zu bringen, damit die beiden Männer die Belohnung unter sich aufteilen können. Als sie in Elias' Lager eintreffen, ereilt Chuncho die Nachricht, dass San Miguel von der Armee gestürmt wurde und die Einwohner massakriert wurden. Chuncho muss sich entscheiden, ob er mit Tate als Söldner leben will oder die Konsequenzen für sein Handeln trägt.

Originaltitel: Quien sabe?

Personen

Besetzung El Chuncho
Lou Castel Bill Tate
Klaus Kinski El Santo
Martine Beswick Adelita
Jaime Fernandez General Elias
Joaquin Parra Picaro
Aldo Sambrell Lt. Alvaro Ferreira
Andrea Checchi Don Felipe
Spartaco Conversi Cirillo
Raimundo
Regie Damiano Damiani
Andere Personen Kontakt: Harald Steinwender

Hintergrund

Perfekt besetzt mit Genrestars wie Gian Maria Volontè ("Für eine Handvoll Dollar"), Lou Castel ("Requiescant") und dem großen deutschen Exzentriker Klaus Kinski ("Leichen pflastern seinen Weg") zählt Damiano Damianis "Töte Amigo" zu den einflussreichsten und wichtigsten Italowestern. Das 1966 gedrehte Werk gilt als erster der "Revolutionswestern", die mit Sergio Corbuccis "Mercenario - Die gefürchteten Zwei" und Sergio Leones "Todesmelodie" ihren Höhepunkt finden sollten. Ästhetisch ist der sozialkritische Western noch an den Mustern des Genres orientiert und erfüllt mit der einprägsamen Musik, den wilden Schießereien und seiner latent zynischen Grundstimmung die Erwartungen. Doch Damianis Film ist überdies eine effektive politische Parabel, die in beißendem Sarkasmus US-amerikanische Interventionen in Lateinamerika kritisiert.