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Mi, 09.10.
0035 – 0135

arte

Haushaltshilfe - Kein Job wie jeder andere

Dokumentation, Frankreich 2022

Wie zahlreiche andere "Unsichtbare" sind auch die Haushaltshilfen aufgrund der Corona-Pandemie aus dem Schatten getreten. Ihre Arbeitsbedingungen stehen sinnbildlich für die vielen abgewerteten, aber dennoch lebenswichtigen Nebenjobs, die noch nicht einmal mit dem monatlichen Mindestlohn vergütet werden. Die Hilfskräfte kümmern sich um die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft - Ältere, Menschen mit Behinderung und Kranke - und leisten dabei vollen Einsatz. Sie greifen den Familien nicht nur im Haushalt unter die Arme, sondern sie leisten auch pflegerische Tätigkeiten, die mobile Krankenpflegeteams inzwischen nicht mehr übernehmen. Marina ist eine junge Mutter von zwei Kindern. Ihr Mann arbeitet in Luxemburg und verdient gut. Sophie ist 50 Jahre alt und ihre zwei Kinder haben gerade mit dem Studium begonnen. Sie werden von ihrem Vater finanziell unterstützt, der als Techniker in einem Atomkraftwerk arbeitet. Marina und Sophie könnten es sich eigentlich leisten, nicht zu arbeiten, da ihre Lebensgefährten ausreichend verdienen. Die 45-jährige Taandhuma hingegen ist alleinerziehende Mutter eines neunjährigen Mädchens und auf den Job angewiesen. Die Dokumentation begleitet Marina, Sophie und Taandhuma während ihrer Hausbesuche und gibt Einblicke in ihren Alltag, ihre Arbeit und ihre sozialen Lebenswelten. Die Frauen legen täglich lange Wege zurück und machen sich in zahlreichen Haushalten nützlich. Die Dokumentation zeigt Menschen, deren Renten mitunter gerade einmal den Gehältern der Helferinnen entsprechen. Aus den Geschichten wird klar, dass auch sie wissen, was es bedeutet, am Ende des Monats jeden Cent umdrehen zu müssen.

Personen

Regie

Hintergrund

Die Dokumentation spielt in dem von der vom industriellen Niedergang gezeichneten Département Moselle, unweit des florierenden Nachbarn Luxemburg. Die sehr persönlichen, generationenübergreifenden Begegnungen sind bewegend und zeugen von enormer Solidarität, aber sie spiegeln auch prekäre Lebensbedingungen und sozialen Unmut wider. Welche Beziehung pflegen wir zu unseren älteren Mitbürgern? Wie bewerten wir die Arbeit derer, die sich um die Schwächsten kümmern? Wie können menschliche Beziehungen in einer von Leistungsdruck und Individualismus geprägten Gesellschaft aufrechterhalten werden?