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Di, 24.09.
0100 – 0230

MDR

Albträumer

Drama, Deutschland 2020

Seit ihr älterer Bruder Dennis vor zwei Jahren in den Tod gesprungen ist, versucht die 17-jährige Rebekka vergeblich, seinen Suizid zu verarbeiten. Die Eltern sind vor allem mit dem Aufrechterhalten ihrer bürgerlichen Fassade beschäftigt und haben, wie auch die Dorfgemeinschaft, längst einen Schuldigen an Dennis' Tod ausgemacht: Vincent, seinen besten Freund, der damals gemeinsam mit ihm von der Brücke sprang, aber wie durch ein Wunder überlebte. Als Vincent in den kleinen Ort im Schwarzwald zurückkehrt, reißen die alten Wunden wieder auf. Rebekka sieht in dem abweisenden Sonderling die einzige Möglichkeit zu verstehen, wer ihr Bruder wirklich war. Gegen den erbitterten Widerstand ihrer Eltern kommen die beiden Jugendlichen einander näher. Es entwickelt sich eine stürmische Liebesbeziehung, die heilsam, aber auch zunehmend zerstörerisch wirkt. Rebekka wird dabei tiefer in die Gefühlswelt ihres Bruders gezogen als ihr lieb sein kann. Als die Situation eskaliert, muss sie eine harte Entscheidung treffen.

Personen

Besetzung Sarah Mahita Rebekka
Vincent
Andreas Warmbrunn Dennis
Michael
Birge Schade Christine
Gustav Schmidt Sebastian
Valerie Stoll Melanie
Regie Philipp Klinger
Drehbuch Philipp Klinger, Simon Thummet
Kamera Adrian Langenbach
Musik Francesco Wilking, Patrick Reising

Hintergrund

Das Drama wurde 2021 beim Filmfestival für Kinder und junges Publikum "Schlingel" in Chemnitz ausgezeichnet. Die Jurybegründung lautete: "Der 'Kinder- und Jugendfilmpreis des Goethe-Instituts' geht an einen Film, der die Jury durch seinen besonderen Mut berührt hat - den Mut, eine filmische Form für eine Thematik zu finden, über die es nicht nur in Deutschland noch immer schwer fällt zu sprechen. In starken und manchmal auch gewagten Bildern erzählt der Regisseur vom Umgang einer Familie mit dem Verlust des Bruders und Sohnes. Die Verdrängung und die Betäubung des Schmerzes stellt die Familie vor eine große Zerreißprobe. Erst der aufkeimende Zweifel und das Fragen der jungen Protagonistin nach Verantwortung weist einen Weg aus der Sprachlosigkeit. Das überzeugende Drehbuch erzeugt einen kontinuierlichen Spannungsaufbau. Das intensive Schauspiel aller Darstellerinnen und Darsteller, aber insbesondere der beiden jugendlichen Protagonisten, geht unter die Haut, es ist authentisch, bewegend und zeugt von einer sehr tiefen Auseinandersetzung mit den Themen Selbstverletzung, seelischem Leid und Suizidgedanken. Dieses Langfilmdebüt richtet sich in seiner Relevanz sowohl an ein jugendliches als auch an ein erwachsenes Publikum."