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Mi, 31.07.
2215 – 2305

WDR

Ein anderes Ungarn, weit weg von Budapest

Land und Leute

Unter Victor Orbán ist Ungarn der europäische Vorreiter in Sachen Rechtspopulismus geworden, und seine Partei Fidesz ist seit Langem die stärkste Kraft. Wie lässt sich das erklären? Auf der Suche nach Antworten lässt der Regisseur Áron Szentpéteri Budapest hinter sich und begibt sich aufs Land. Sein Film taucht tief in das Leben einer Kleinstadt ein, die in vieler Hinsicht weit weg von der Hauptstadt Budapest ist: Tiszavasvári, eine ehemalige Industriestadt mit 12.000 Einwohnern, im Osten des Landes. Um mitzuerleben, was die Menschen hier bewegt, was ihren Alltag prägt, hat der Regisseur Áron Szentpéteri einige Menschen ein Jahr lang aus der Nähe begleitet: Andor, einen ehemaligen Arbeiter der "Alkaloida"-Fabrik, die in den sozialistischen Jahren der Stolz der Stadt war, Zoltán, den Bürgermeister des Ortes und Mitglied von Fidesz, Réka, eine junge Roma, die für einen Schulbus kämpft, damit ihr Sohn nicht kilometerweit zur Schule laufen muss, und den Jäger Bence, der im Ort bleibt, während die meisten jungen Leute die Kleinstadt verlassen. Ihre Geschichten spannen den Bogen zwischen dem Niedergang der Stadt, der nach dem Ende des Sozialismus begann, und der aktuellen Situation in Ungarn, wo seit mittlerweile 14 Jahren Viktor Orbán regiert. Eins wird klar: Hier haben sich die Versprechungen der Demokratie nicht erfüllt. Das Bild von Tiszavasvári, das der Film zeichnet, ist exemplarisch für viele Kleinstädte in dieser ehemaligen Industrieregion, die mittlerweile eine der stärksten Bastionen von Orbáns Partei Fidesz ist.

Weitere Ausstrahlungstermine

Samstag 03.08. 23:35 Uhr
tagesschau24

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Von
Redaktion Beate Schlanstein