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Fr, 28.06.
1940 – 2015

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Re:
Georgien - Zwischen Putin und Europa

Reportage

Im Frühjahr 2024 sind in Georgien wochenlang Bürgerinnen und Bürger auf der Straße, um gegen das sogenannte "Transparenzgesetz" zu protestieren. Danach müssen sich Institutionen, die sich mit ausländischen Geldern finanzieren, als "Agenten" registrieren lassen. Kritiker verweisen auf die Ähnlichkeiten zum "Agenten-Gesetz" in Russland. Die Studentin Pertso organisiert regelmäßig Motorradkonvois und wurde so zum Gesicht der Massenproteste. Ihre Lebensgefährtin Maryam ist direkt von dem Gesetz betroffen, denn sie leitet eine NGO für LGBTQ+-Rechte. Unbekannte haben nachts ihr Wohnhaus beschmiert und es mit Fahndungsplakaten mit ihrem Foto beklebt. Der Text darauf: bezahlte Agentin. Auch der 30-jährige Nika nimmt an den Demos gegen das "Transparenzgesetz" teil. Er ist arbeitslos und kann es sich momentan nicht leisten, sein Studium fortzusetzen. Er denkt darüber nach, das Land zu verlassen. Menschenrechte, Pressefreiheit, aber vor allem wirtschaftliche Verbesserungen durch einen EU-Beitritt wären für ihn eine Perspektive, um in seinem Heimatland zu bleiben. Der ehemalige Polizist Gela sieht hingegen die einzige Chance für Georgien in einer Partnerschaft mit Russland. Er musste mit seiner Familie aus Abchasien fliehen, als Separatisten die Region mit Hilfe der russischen Armee von Georgien abgespalten haben. Obwohl er seine Heimat verloren hat, ist der streng gläubige orthodoxe Christ dennoch der festen Überzeugung, dass nur Gott und Russland dafür sorgen können, dass traditionelle Werte in Georgien erhalten bleiben.

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