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Mo, 01.07.
0200 – 0350

arte

Das Wunder im Meer von Sargasso

Drama, Deutschland / Griechenland / Niederlande 2019

Weil sie sich bei einem Einsatz in Athen ihren Chefs gegenüber "unkooperativ" zeigt, wird die Polizistin Elisabeth in das öde Fischerdorf Mesolongi im Westen Griechenlands versetzt. Jahre später ist ihr Leben eine Ruine: Sie trinkt und streitet zu viel; mal gerät sie mit ihrem Sohn Dimitris aneinander, dann wieder mit ihrem Liebhaber Vassilis, einem verheirateten Arzt. Im Ort lebt auch Rita, die sich mit dem Ausnehmen von Aalen in der Fischfabrik über Wasser hält. Rita möchte schon lange fort von hier und ihren kaputten Erinnerungen. Aber ihr manipulativer Bruder Manolis - dank seiner Diskothek eine Szenegröße in Mesolongi - verhindert das immer wieder. Geschickt redet er Rita ein, dass sie nicht weggehen könne, solange ihre demente Mutter sie brauche. Nach einer drogenvernebelten Nacht, in der Manolis den ganzen Ort von der Bühne seines Clubs in einem Schmähgesang beleidigt hat, wird er an einer Eisenkette erhängt am Strand aufgefunden. Elisabeth soll ermitteln, wer für den Mord verantwortlich ist, und Rita, der sie bislang intuitiv aus dem Weg gegangen ist, scheint etwas zu wissen. Bald wird klar, dass die Frauen mehr gemeinsam haben, als ihnen lieb ist.

Originaltitel: To thavma tis thalassas ton Sargasson

Personen

Besetzung Angeliki Papoulia Elisabeth
Youla Boudali Rita
Hristos Passalis Manolis
Argyris Xafis Vassilis
Christian Culbida Dimitris
Regie Syllas Tzoumerkas
Drehbuch Syllas Tzoumerkas, Youla Boudali
Kamera
Musik Jean-Paul Wall, Drogatek
Produzent Maria Drandaki
Andere Personen Schnitt: Andreas Wodraschke

Hintergrund

"Das Wunder im Meer von Sargasso" beschreibt in grellen, an David Lynch erinnernden Farben und Szenen die Abgründe der Provinz. Regisseur Syllas Tzoumerkas gehört zu den bekanntesten Vertretern der Neuen griechischen Welle, zu der auch Yorgos Lanthimos und Athina Rachel Tsangari gehören. Bei Tzoumerkas ist jedoch viel mehr als bei seinen Kollegen die harte Realität das Gravitationszentrum seiner Geschichten: Hier ist es neben der Wirtschaftskrise die Provinz mit ihrer Korruption, Hoffnungslosigkeit und den Fluchten daraus. Bei den griechischen Filmpreisen 2020 wurde der Film für die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.