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Do, 30.05.
1940 – 2015

arte

Re:
Yvan Sagnet, Kämpfer für die Rechte von Erntehelfern

Reportage

Yvan Sagnet kam einst selbst aus Kamerun nach Italien - und wurde als Erntehelfer ausgebeutet. Die Erfahrung machte aus dem Studenten einen Aktivisten. Sagnet gründete die Organisation "NoCap", die sich für faire Löhne und Arbeitsbedingungen in der süditalienischen Landwirtschaft einsetzt. Schon 2018 hat "Re:" ihn begleitet, als er der kriminellen Ausbeutung von Migranten den Kampf ansagte. Wie sieht die Situation heute aus, konnte Sagnet Verbesserungen anstoßen? Der Gambier Kausuu Kasseme lebt im berüchtigten Ghetto Borgo Mezzanone, wie tausende Migranten, ohne Toilette und fließend Wasser. Vor zwölf Jahren wurde er aus einem völlig überfüllten Boot im Mittelmeer gerettet. Seine Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa wich jedoch schnell einer ernüchternden Arbeitsrealität. Der 29-Jährige verdingt sich für unter fünf Euro die Stunde als Feldarbeiter. Bis heute ist Italien eines von fünf EU-Ländern, die keinen Mindestlohn garantieren. Dem will Yvan Sagnet ein Ende setzen. Tina Agbonyinmoe hingegen arbeitet in einem von "NoCap" zertifizierten Betrieb und verpackt Bio-Erdbeeren für Supermärkte in Deutschland und Dänemark. Sie weiß, dass sie das Yvan Sagnets Engagement zu verdanken hat. Für drei Monate arbeitet die 39 Jahre alte Nigerianerin bei einem der größten Produzenten Europas für Bio-Erdbeeren - zu fairen Konditionen. Doch bald endet ihr Saisonvertrag und sie muss sich einen neuen Job suchen. Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder befürchtet, dass sie wieder zehn Stunden oder länger für deutlich weniger Geld arbeiten muss.

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Freitag 31.05. 12:10 Uhr
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