Drama, Frankreich 2021
Nora, Mitte 50, lebt in einem sozialen Brennpunktviertel im Norden von Marseille. Ihre Familie ist für Nora das Wichtigste, und um ihre Kinder zu versorgen, schuftet sie frühmorgens als Reinigungskraft am Flughafen vor ihrer eigentlichen Tätigkeit als Haushaltshilfe. Vor allem arbeitet sie daran, die Familie zusammenzuhalten, und das den ganzen Tag. Nora bleibt stark, wenn sie ihren Sohn Ellyes besucht, der wegen eines Bankraubs im Gefängnis sitzt. Auch ihre Töchter brauchen ihre Unterstützung, wenn sie sich nicht vom leicht verdienten Geld verführen lassen wollen, dass die Escort-Branche für sie bereithält. Nora ist liebevoll und warmherzig und verliert nie ihr Lächeln, auch wenn sie sich ständig für ihre Familie aufopfert.
Originaltitel: Bonne mère
Besetzung | Sabrina Benhamed | Sabah |
Jawed Hannachi Herzi | Jawed | |
Halima Benhamed | Nora | |
Mourad Tahar Boussatha | Ellyes | |
Regie | Hafsia Herzi | |
Drehbuch | Hafsia Herzi | |
Kamera | ||
Musik | ||
Produzent | , Michel Merkt | |
Andere Personen | Schnitt: Camille Toubkis |
Nora (Halima Benhamed) hat Sorgen: Ihr Sohn sitzt nach einem Raubüberfall auf eine Tankstelle in U-Haft.
Wir tauchen ein in das Familienleben an einem sozialen Brennpunkt; heruntergekommene Hochhäuser, kleine Wohnungen, vernachlässigte Infrastruktur. Diese Welt ist dunkel und grau, und visuell entsteht ein Kontrast, wenn Nora für die Arbeit diesen Vorort verlässt und in das buntere Leben der Bessergestellten eintaucht. Die Schauspielerin und Regisseurin Hafsia Herzi ist selbst im Marseiller Norden aufgewachsen und kennt die Familien, die wegen Drogen und Kriminalität auseinanderbrechen, aus der eigenen Jugend. In "Eine gute Mutter" gelingt es ihr mit ihren Laiendarstellern, all die Frauen zu würdigen, die die Alltagssorgen ihrer Familien auf sich nehmen und trotzdem stark bleiben. Die Regisseurin Hafsia Herzi, geboren 1987, ist eine französische Schauspielerin und Filmemacherin, die selbst in einer Cité im Norden Marseilles aufgewachsen ist. Ihr zweiter Film "Bonne mère" feierte seine Weltpremiere im Juli 2021 auf dem Filmfestival von Cannes in der Reihe Un Certain Regard. Durch ihren persönlichen Bezug zu Marseille bringt Hafsia Herzi eigene Erfahrungen in den Film ein. Sie sieht es als ihre Pflicht und ihren Auftrag, von den Umständen in diesen Stadtvierteln zu erzählen und ungefiltert die Lebensrealität der Menschen zu zeigen. Die Dreharbeiten waren nicht ungefährlich im Norden von Marseille, dessen Cités immer noch zu den gefährlichsten Orten Frankreichs gehören.