Heute, 15.05.
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3sat
Geheimnisvolle Wiesenwelt
Natur und Umwelt, A 2022
10.000 Tierarten leben mit oder von den Gräsern und Blüten unserer Wiesen. Aber viele sind stark gefährdet. Die industrialisierte Landwirtschaft hat viele heimische Weiden negativ verändert.
Aber es gibt sie noch, die österreichischen Naturwiesen. Alles, was dort krabbelt, flattert, sich verpuppt, Blüten schnabuliert, schreit oder singt wurde von der Kamera filmisch festgehalten. Die Bedeutung von Artenvielfalt wird in spannenden Naturszenen erklärt.
Nein: Der "Steirische Fanghaft" ist kein Codename für einen steirischen Polizeibeamten, der einen Haftbefehl vollstrecken soll. Es ist vielmehr ein gerade einmal 20 Millimeter großer Wiesenbewohner, dessen Larven sich von frisch geschlüpften Wolfsspinnen ernähren. Er lebt gemeinsam mit Wanstschrecken, Osterluzeifaltern, Rotbeinigen Erdböcken, Tapezierspinnen und Wachtelkönigen in den Wiesenwelten der Steiermark.
Wiesen sind erdgeschichtlich betrachtet sehr junge Lebensräume. Sie entstanden nach der letzten Eiszeit, als Menschen sesshaft wurden und für Tierherden Weiden und Futterplätze schufen, Felder bestellten, rodeten und mähten. Wiesen sind das Ergebnis uralter Landwirtschaft. Doch diese Wiesen habe heute Seltenheitswert. Durch frühes und häufiges Mähen, sodass Blüten nicht mehr abblühen und Samen werfen können, durch Düngen und den Einsatz schwerer Geräte lebt nur noch auf knapp zwei Prozent aller Wiesen die einstige Vielfalt an Tieren und Pflanzen.
Viele Tiere und Pflanzen brauchen einander, um überleben zu können. So benötigt der Steirische Fanghaft - ein fragiles, bizarres, langflügeliges Insekt - die Wolfsspinne, um überleben zu können. Der zarte Bläuling, ein Schmetterling, wiederum ist abhängig von ganz bestimmten Blüten und Ameisen. Stirbt das eine aus, geht auch das andere für immer verloren. Um diesen komplexen Wiesenlebensgemeinschaften nachzuspüren, hat Kameramann Franz Posch tief in das Wiesendickicht geblickt. Mit Spezialtechniken, Können und Geduld hat er viele der winzig kleinen Lebewesen in beeindruckenden Bildern eingefangen und sichtbar gemacht.
Für die erfahrene Naturfilmregisseurin Waltraud Paschinger waren die Dreharbeiten in den steirischen Naturwiesen ein besonderes Erlebnis. Vor allem die Insekten haben es ihr angetan. Waltraud Paschinger: "Insekten sind faszinierende Tiere. Wären sie größer, müsste man sich vor einigen fürchten, dann wären wohl sie mit ihren Waffen und Panzern, ihren blitzschnellen Reaktionen und ihrer Kraft die Beherrscher der Welt. So verwundert es mich nicht, dass viele der Wiesenbewohner schon Vorbilder für Science-Fiction-Monster waren."
Einen Teil der rund 700 Wiesen - wie jene rund um die Gemeinde St. Anna am Aigen im steirischen Thermen- und Vulkanland - hat der Naturschutzbund Steiermark geschenkt bekommen. Von Menschen, die wollen, dass sie in ihrer Ursprünglichkeit erhalten bleiben und zur Arche Noah für bedrohte Arten werden.
Denn jede Wiese ist durch das Gestein, die Zusammensetzung der Erde, der Höhenlage, der Neigung zur Sonne, der Tiefgründigkeit des Bodens, der Feuchtigkeit und vieler weiterer Faktoren anders. Jede ist einzigartig. Jede hat ihre Besonderheiten. Manche bringen ein Meer von prächtiger blauer Iris hervor, andere seltene, unscheinbare Orchideen.
"Wer diesen Film sieht, wird die Bedeutung jedes einzelnen Quadratmeters naturnaher Wiese neu bemessen", so Produzentin Ursula Merzeder. Es ist eine geheimnisvolle Welt für sich, die Wiesenwelt in der Steiermark.
Weitere Ausstrahlungstermine
Mittwoch
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phoenix
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3sat
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Personen
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt1 / 15
Kameramann Franz Posch im Naturschutzgebiet Pürgg-Trautenfels.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt2 / 15
Kameramann Franz Posch in einer Blumenwiese.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt3 / 15
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ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt4 / 15
Wanstschrecke
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt5 / 15
Raupe Wiener Nachtpfauenauge.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt6 / 15
Dr. Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt7 / 15
Wachtelkönig (Crex crex) im Naturschutzgebiet Pürgg-Trautenfels.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt8 / 15
Kameramann Franz Posch mit Rehkitz.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt9 / 15
Naturraummanager Markus Ehrenpaar (Naturschutzbund Steiermark) bei pflanzenschonender Mahd in Aug Radisch.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt10 / 15
Dr. Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt11 / 15
Schmetterlingsexperte Alexander Weihs (Naturschutzbund Steiermark) zählt Nachtfalter mithilfe von Leuchtzelten im aufgelassenen Grazer Steinbruch Hauenstein.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt12 / 15
Wiesenmakro, Blumenwiese , Detail.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt13 / 15
Kameramann Franz Posch (li) porträtiert Naturfotografen Kurt Krimberger.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt14 / 15
Iriswiese bei Pürgg-Trautenfels.
ZDF/ORF/Posch TV Filmprodukt15 / 15
Morgenstimmung bei Dreharbeiten in den Naturwiesen rundum Sankt Anna am Aigen.
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