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Fr, 17.05.
2015 – 2210

arte

Nicht ganz koscher - No Name Restaurant

Komödie, Deutschland 2022

Um die einst größte jüdische Gemeinde der Welt vor dem sicheren Ende zu bewahren, wird Ben, ein orthodoxer Jude aus Brooklyn, als dringend benötigter zehnter Mann für das in einer Woche anstehende Passahfest von Jerusalem nach Alexandria entsandt. Seine Reise nach Ägypten im Überlandbus wird jedoch abrupt unterbrochen, als er nach heftiger Diskussion unter den arabischen Mitreisenden in der Wüste Sinai ausgesetzt wird. Zwar liest ihn der mürrische Beduine Adel mit seinem klapprigen Renault am Straßenrand auf und stellt ihm in Aussicht, ihn ins weit entfernte Alexandria zu fahren, doch müsse er erst ein entlaufenes Kamel finden. Ben hat keine andere Wahl, als sich Adel anzuschließen, obgleich sein Unbehagen wächst, als sie den Kamelspuren immer tiefer in die Wüste folgen. Fortan sind die beiden auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Nachdem das Auto den Geist aufgegeben hat, soll ein Zweitagesmarsch sie zu einer alten Wasserstelle führen. Zögerlich kommen sich der weltfremde Orthodoxe und der väterlich raue Araber näher. Für Adel ist es eine wehmütige Reise in die eigene Vergangenheit, für Ben eine in das Land seiner biblischen Vorfahren. Ben erfährt von Adels Familienzwist und seinem Hadern mit dem modernen Beduinenleben, Adel wiederum von Bens unerfüllter Liebe zu Yemima, einer weniger orthodoxen Jüdin, die Ben zwar täglich anruft, ohne allerdings jemals ein Wort mit ihr zu wechseln. Als sie die rettende Wasserstelle endlich erreichen, passiert ein Unglück, das die beiden zwingt, an ihre Grenzen zu gehen und ihre kulturell-religiösen Vorurteile zu überwinden ...

Originaltitel: Nicht ganz koscher: Eine göttliche Komödie

Personen

Besetzung Luzer Twersky Ben
Haitham Omari Adel
Makram Khoury Gaon
Raida Adon Ada
Regie Stefan Sarazin, Peter Keller
Drehbuch Stefan Sarazin, Peter Keller
Kamera Holger Jungnickel, Alexander Hasskerl
Musik Matthias Petsche
Produzent Fritjof Hohagen
Andere Personen Schnitt: David O. Rogers, , Patricia Rommel, Christoph Hutterer

Hintergrund

Dieses märchenhaft-utopische Roadmovie von Stefan Sarazin und Peter Keller macht sich auf erstaunlich spielerische Weise für die Verständigung zwischen Juden und Arabern stark. Bereits 2011 wurde das Drehbuch unter dem Arbeitstitel "No Name Restaurant" mit dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet. Die fertige Produktion gewann schließlich unter dem Titel "Nicht ganz koscher - Eine göttliche Komödie" 2022 den Bayerischen Filmpreis. Die Rolle von Luzer Twersky als Ben weist autobiografische Züge auf, die auch in der Netflix-Dokumentation "One of Us" (2017) erzählt werden. Haitham Omari, der Adel verkörpert, wurde einem größeren Publikum in dem Sundance-Gewinner "Sandsturm" (2016) bekannt.